Gesunde Ernährung im Alter – Altersgerechte Ernährung für ältere Menschen
Essen ist ein Bestandteil im Leben eines jeden Menschen. Wir brauchen es, um zu überleben und gesund zu bleiben. Gesundes Essen und eine damit verbundene ausgewogene Ernährung halten uns fit – und das bis ins hohe Alter. Doch gerade für alte Menschen kann es unheimlich schwierig sein, sich ausgewogen zu ernähren und für den Körper richtiges und gesundes Essen zu sich zu nehmen. Doch woran liegt es, dass gerade Senioren oft unausgewogen essen und an Mangelerscheinungen durch eine einseitige Ernährung leiden? Wie kann man dem vorbeugen und wie sieht gesunde Ernährung im Alter aus? Diese und andere Fragen klären wir in diesem Blogbeitrag.
Senioren und gesundes Essen – wie sich der Bedarf beim Thema Ernährung im Alter verändert
Bevor wir uns der Frage widmen, wie gesundes Essen für Senioren im Alter aussieht, klären wir zunächst, wie sich der Bedarf der Ernährung im Alter verändert. Hierbei muss man beachten, dass sich der menschliche Stoffwechsel mit steigendem Alter rapide verändert. Bei älteren Menschen verändert sich im Alter die Zusammensetzung des Körpers. Der Stoffwechsel wird nun deutlich langsamer, oft sinkt auch die Häufigkeit der körperlichen Bewegung und somit auch der Energiebedarf des Körpers. Während die Körperfettmenge zunimmt, sinken auf der anderen Seite die Wasserreserven, die Knochendichte und die Muskelmasse. Der Körper beginnt, anders zu verdauen und der Bedarf an Nährstoffen ändert sich. Das bedeutet konkret: während Senioren in der Regel weniger Energie durch Ernährung benötigen, brauchen sie auf der anderen Seite gleichzeitig oft eine höhere Menge an Vitaminen und Mineralstoffen.
Zudem kann es zu weiteren Störfaktoren kommen, die das richtige Essen für Senioren im Alter schwierig werden lassen und dadurch eine unausgewogene Ernährung hervorrufen. Gründe hierfür können sein:
- körperliche Schwäche der Senioren, die sich auch auf das Essen auswirkt
- Kau- und / oder Schluckprobleme der Senioren, die beim Essen auftreten
- verminderter Speichelfluss, sodass der Nahrungsbrei im Mund zu schwer zu schlucken ist
- kognitive Störungen, wie z. B. Demenz, bei denen die betroffenen Senioren das Essen schlichtweg vergessen
- Appetitlosigkeit durch Medikamente, aber auch Depressionen, sodass die Senioren keine Lust haben, zu essen
- Verdauungsprobleme, die Schwierigkeiten hervorrufen
- motorische Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme, die das Essen für die Senioren schwierig werden lassen
- Sehprobleme, sodass sich das Essen für die Senioren als schwierig erweist
- u. v. m.
Fassen wir also zusammen:
Die Ernährung sollte energieärmer sein, dafür aber nährstoffreich. Gleichzeitig sollte auf besondere Umstände geachtet und im Bedarfsfall eingegangen werden, um kognitive, körperliche oder psychische Risikofaktoren zu minimieren oder sogar zu beseitigen. Um also die richtige Ernährung durchzuführen und gesundes Essen zu konsumieren, bedürfen viele Senioren besonderer Unterstützung.
Wie der richtige Ernährungsplan bei einer gesunden Ernährung im Alter helfen kann
Um eine gesunde und richtige Ernährung auch im Alter zu gewährleisten, kann die Erstellung eines genauen Ernährungsplanes von Vorteil sein. Dabei ist es wichtig, den genauen Ernährungsbedarf eines jeden Menschen individuell zu betrachten: was bei Herrn Müller ratsam ist, kann bei Frau Meyer unangebracht sein. Zudem ist es wichtig, auch die individuellen Vorlieben in der Ernährung eines Menschen zu beachten und zu berücksichtigen. Gerade bei älteren Menschen kann es schwierig sein, die Ernährung im Alter noch einmal so umzustellen, dass sie völlig ausgewogen und gesund ist. Oft ist es auch einfach wichtig, einen Plan zu erstellen, der eine appetitanregende Ernährung vorsieht, damit überhaupt etwas gegessen wird.
Zudem sollten körperliche Gebrechen und mentale bzw. psychische Einschränkungen so berücksichtigt werden, dass sie in der Planung der Ernährung mit einbezogen werden. Jemand, der Schwierigkeiten beim Kauen hat, wird harte Kost wahrscheinlich verschmähen, weil er nicht in der Lage ist, die Nahrung adäquat zu zerkleinern. Genauso wenig wird jemand mit chronischer Verstopfung es begrüßen, wenn er Mahlzeiten serviert bekommt, die „stopfende“ Lebensmittel enthalten.
Jemand, der noch fit und aktiv im Alter ist, benötigt mehr Energie, als jemand, der den Großteil des Tages sitzend oder liegend verbringt.
Doch auf welche Dinge muss man noch bei der Ernährung im Alter achten?
- Vielfalt der Lebensmittel nutzen
- vor allem Vollkornprodukte bevorzugen, hierzu zählen: Naturreis, Vollkornbrot, Vollkornnudeln etc. – sie sind reich an Ballaststoffen, machen satt und regen die Verdauung an
- regelmäßige Ernährung mit Milch und / oder Milchprodukten, um auch im Alter eine ausreichende Calciumzufuhr zu gewährleisten
- 5 am Tag: 5 Portionen saisonales Obst und Gemüse als Vitaminlieferanten, zudem wird hierdurch auch der Flüssigkeitshaushalt ein wenig mit reguliert
- fettarmes Fleisch bzw. fettarme Wurst, wie z. B. Braten oder Lachsschinken
- 1 – 2 mal in der Woche Fisch bzw. Fischgerichte
- fettarme Zubereitung von Speisen durch die sinnvolle Verwendung guter Öle und den Verzicht auf „dicke“ Sahnesoßen
- Gemüse dünsten und somit schonend garen, um darin enthaltene Vitamine zu erhalten
- zu jeder Mahlzeit und auch zwischen den Mahlzeiten ausreichend trinken
Da es im Alter immer wieder dazu kommt, dass die betroffenen Senioren untergewichtig sind, kann bei eben diesen auch mit fetthaltigeren Speisen gearbeitet werden. Wer im Alter „ein paar Kilos“ zu viel auf die Waage bringt, hat zwar ein paar Reserven; diese sollten jedoch nicht überstrapaziert werden, um die weitere Gesundheit und Fitness im Alter nicht zu gefährden.
Den Appetit anregen – Vorlieben bei der Ernährung auch im Alter berücksichtigen
Da vor allem der Verlust des Appetits im Alter eine große Rolle spielt, kann es wichtig sein, diesen wieder anzuregen. Das ist zu schaffen, indem auf die individuellen Vorlieben der betroffenen Senioren eingegangen wird. Kompromisse können geschlossen werden, indem man bei der Erstellung eines Ernährungsplanes dem älteren Menschen entgegenkommt. Vielleicht fällt es bei einem (alkoholfreien) Bier leichter, die zubereiteten Speisen zu verzehren, als beim dritten Glas Wasser in Folge. Auch kann es helfen, wenn geliebte Speisen püriert und somit kau- und schluckfähig gemacht werden, um einem Menschen mit entsprechenden körperlichen Einschränkungen ein geliebtes Geschmackserlebnis zu ermöglichen. Bei diesen Kompromissen ist natürlich abzuwägen, welchen Nutzen der Betroffene daraus für sich ziehen kann.
Weitere Aspekte, die in diese Art der Unterstützung einfließen sind zudem Respekt und Geduld.