Aspirationsprophylaxe

Viele pflegebedürftige Menschen sind durch Alter, Unfall oder Krankheit so beeinträchtigt, dass ihnen das Schlucken von Nahrung oder Flüssigkeiten schwerfällt.

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Sie neigen dazu, sich zu verschlucken, also zu aspirieren. Die Gefahr hierbei liegt an den möglichen Komplikationen und Schäden, die dadurch entstehen können. Nicht nur ist die Aspiration von Nahrungsmitteln oder Flüssigkeiten für den Betroffenen unangenehm und beängstigend. Erkrankungen, Behinderungen, aber auch der Tod können Folge einer schweren Aspiration sein. In der Pflege spielt die Aspirationsprophylaxe also eine wichtige Rolle. Ziel der Aspirationsprophylaxe ist das Verhindern gesundheitlicher Störungen und Komplikationen durch das Verschlucken.

Maßnahmen der Aspirationsprophylaxe

Ziel der Aspirationsprophylaxe ist es, einen Patienten vor dem Verschlucken zu schützen, ein Aspirieren zu verhindern. Die Aspirationsprophylaxe gehört zu den wichtigsten pflegerischen Maßnahmen, denn wird sie gut durchgeführt, ist ein Verschlucken von Nahrungsmitteln oder Flüssigkeiten kaum möglich oder zumindest gut handelbar.

Die zwei wichtigsten prophylaktischen Maßnahmen der Aspirationsprophylaxe sind Zeit und Gesellschaft. Ein Patient mit Schluckstörungen sollte unter keinen Umständen alleine essen und trinken und währenddessen unter der sorgfältigen Beobachtung einer Pflegeperson stehen. Bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme darf zudem kein Zeitdruck herrschen, denn fühlt sich die betroffene Person gehetzt, kommt es schneller zu einer Aspiration mit möglicherweise weitreichenden Folgen.

Prophylaktische Maßnahmen der Aspirationsprophylaxe sind zudem noch folgende Punkte:

  • Körperhaltung: Vor dem Verabreichen von Essen und Trinken sollte die pflegebedürftige Person aufrecht hingesetzt werden. Essen und Trinken in liegenden Positionen erschweren das Schlucken und provozieren eine Aspiration.
  • Darreichung: Nahrungsmittel sind in kleinen Portionen, Flüssigkeiten schluckweise darzureichen, um im Mund nicht eine zu große Menge an Nahrungsbrei oder Flüssigkeit anzusammeln.
  • Nahrungsformen: Patienten mit Schluckbeschwerden profitieren am meisten von breiiger Kost. Diese ist am einfachsten zu schlucken. Krümelige, zähe, aber auch zu flüssige Nahrungsmittel sind nicht empfehlenswert.
  • Hilfsmittel: Um unter anderem Getränke weniger flüssig zu machen, gibt es Pulver und andere Hilfsmittel der Aspirationsprophylaxe, die Flüssigkeiten andicken. Sie sind geschmacksneutral und individuell einsetzbar und zudem auch dosierbar.
  • Mundpflege: eine gute Mundpflege ist das A und O. Infektionen im Mundbereich können Schmerzen verursachen und zusätzliche Schwierigkeiten beim Schlucken hervorrufen. Zum Thema Mundpflege gibt es einen gesonderten Bericht über die damit verbundenen Prophylaxen.
  • Schlucktechniken: Mit einfachen Übungen kann das Schlucken auch trainiert werden. Die einfachste Übung umfasst das sorgfältige Kauen mit geschlossenem Mund, das Herunterschlucken des Nahrungsbreis und das nochmalige Herunterschlucken, um den Mundraum wirklich zu leeren. Weitere Übungen sind mithilfe einer guten Logopädie zielführend und können das Schlucken trainieren.

Die Maßnahmen der Aspirationsprophylaxe werden in der Pflegeplanung dokumentiert und festgelegt.

Aspirationsprophylaxe – Symptome der Schluckbeschwerden

Eine Aspiration kann gefährlich werden. Ein Fremdkörper gerät in die Atemwege und reizt die dortigen Schleimhäute ungemein. Die Schleimhaut wird verletzt und Bakterien oder andere Krankheitserreger haben leichtes Spiel, in die Lunge zu gelangen und dort immensen Schaden anzurichten. Neben entzündeten Atemwegen ist daher die Gefahr einer Aspirationspneumonie, also einer durch Verschlucken verursachten Lungenentzündung, deutlich erhöht. Im schlimmsten Fall können Nahrungsreste die Atemwege so blockieren, dass die Betroffenen keine Luft mehr bekommen und bei zu später Hilfe sogar versterben.

Um der Aspiration vorzubeugen, sollten die Symptome von Schluckbeschwerden bekannt sein. Nur so kann überhaupt ein Handlungsbedarf erkannt werden, um schließlich zur Maßnahmenplanung überzugehen.

Zum einen gibt es Personengruppen, die häufiger an Schluckbeschwerden leiden, als andere. Dazu zählen:

  • ältere und / oder geschwächte Menschen
  • Menschen, die längere Zeit nichts mehr geschluckt haben (z. B. durch Intubationsbeatmung oder Erkrankungen, die eine orale Nahrungskarenz erfordern)
  • Menschen nach einem Schlaganfall
  • Menschen mit Demenz oder anderen Erkrankungen, beispielsweise M. Parkinson
  • Menschen mit sekretreicher Infektion, denen das Abhusten schwerfällt
  • Menschen mit schlecht angepassten Zahnprothesen

Anzeichen für Beschwerden beim Schlucken und die einhergehende, gestiegene Gefahr einer Aspiration können sein:

  • langes Herumkauen auf Lebensmitteln
  • auffallend langsames Essen
  • häufiges Räuspern
  • Appetitlosigkeit durch Unlust etwas zu essen

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Gute Pflege 24