Infektionsprophylaxe

Neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs zählen Infektionskrankheiten weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Sie werden durch Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten oder andere Erreger ausgelöst, die in den Körper eindringen.

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Ein gesundes Immunsystem ist in der Lage, eine Vielzahl dieser Erreger abzuwehren und selbst zu bekämpfen. Anders sieht das für Menschen aus, die immungeschwächt sind: Eine Infektion kann lebensgefährliche Auswirkungen auf sie haben. Die Infektionsprophylaxe in der Pflege, aber in der Altenpflege sind daher wichtige Bausteine im Kampf gegen Infektionen, aber auch zum Schutz von Pflegekräften, Patienten und deren Angehörigen. Welche Infektionsprophylaxe in der Pflege wichtig ist, welche Maßnahmen im Rahmen der Infektionsprophylaxe ergriffen werden können und alles Wissenswerte rund um das Thema Infektion und prophylaktische Maßnahmen erfahren Sie hier bei uns.

Infektionsprophylaxe: Ursachen einer Infektion

Eine Infektion entsteht dann, wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen und sich dort ausbreiten. Die Infektion kann lokal begrenzt sein oder den gesamten Organismus befallen, kann zudem auch symptomlos auftreten und somit unbemerkt bleiben. Infizierte Personen sind also nicht immer krank, können aber dennoch andere Menschen anstecken und somit gefährden. Ist das Immunsystem nun geschwächt, beispielsweise bei Kindern oder älteren Menschen, Pflegebedürftigen oder (chronisch) Kranken, haben Erreger leichtes Spiel.

Da diese Personengruppen ohnehin schon gesundheitlich besonders geschützt werden müssen, sind bei ihnen auch Maßnahmen zur Infektionsprophylaxe ratsam. Ein besonderer Infektionsschutz und somit besondere Maßnahmen der Infektionsprophylaxe gilt für Krankenhäuser und pflegerische Einrichtungen, wie Altenheime.

Hier wird die Infektionsprophylaxe in der Pflegeplanung gesondert festgelegt, damit sich alle Beteiligten danach richten können. Ziele der Infektionsprophylaxe sind das Verhindern von Infektionen, aber auch das Eindämmen bereits aufgetretener Infektionsgeschehen und somit der Schutz der Menschen.

Infektionsprophylaxe: Risikofaktoren für eine Infektion

Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die es Krankheitserregern erleichtern, in einen Körper einzudringen und dort eine Infektion zu verursachen. Hierzu zählen u. a.:

  • hohes Alter oder sehr junges Alter
  • (chronische) Pflegebedürftigkeit
  • (chronische) Vorerkrankungen
  • Fremdkörper, wie Dauerkatheter oder venöse Zugänge
  • lange Liegedauer im Krankenhaus oder in der Pflegeeinrichtung
  • Immunsuppression
  • (chronische) Wunden
  • (intensiver) Kontakt mit Krankheitserregern

Infektionsprophylaxe: Eintrittspforten für Krankheitserreger

Ein besonderer Teil der Infektionsprophylaxe kommt Wunden zuteil. Sie bieten Krankheitserregern eine willkommene Eintrittspforte und sind häufig der Grund für Infektionen. Weitere Eintrittspforten für Krankheitserreger sind beispielsweise:

  • Mund- und Nasenschleimhaut
  • Atemwege
  • Magen-Darm-Trakt
  • Genitalschleimhaut
  • Hautverletzungen
  • Blutbahn

Infektionsprophylaxe: Mögliche Symptome einer Infektion.

Kommt es zu einer Infektion, kommt es u. a. zu folgenden Symptomen:

  • Fieber
  • Schmerzen
  • Rötungen und Schwellungen
  • Sekret-/Eiterbildung
  • Erkältungssymptome, wie Kopfschmerzen, Husten und Schnupfen
  • Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
  • Juckreiz
  • u. v. m.

Eine Infektion verursacht nicht zwingend Symptome, sondern kann auch unbemerkt stattfinden. Unbehandelt kann eine Infektion den ganzen Organismus angreifen, schädigen, schwere Komplikationen verursachen und sogar zum Tod führen.

Infektionsprophylaxe: Maßnahmen in der Pflege

Um das Auftreten und die Verbreitung von Infektionen zu verhindern oder einzudämmen, müssen Maßnahmen ergriffen werden. Zu den Maßnahmen der Infektionsprophylaxe gehört vor allem das vorausschauende Handeln im Umgang mit kranken und pflegebedürftigen Menschen sowie ein ausreichender Fremd- und Eigenschutz. Eine gründliche Handwaschung und Händedesinfektion und die Desinfektion von Gegenständen und Flächen sind das A und O in der Infektionsprophylaxe.

Da häufiges Händewaschen und -desinfizieren die natürliche Schutzbarriere der Haut angreift und somit Angriffsfläche für Krankheitserreger bietet, ist ein guter Hautschutz von immenser Wichtigkeit. Offene Wunden sollten gut verbunden werden, gerade chronische Wunden müssen zudem regelmäßig gereinigt, versorgt und gepflegt werden. Für bettlägerige oder in ihrer Mobilität stark eingeschränkte Patienten ist die Dekubitusprophylaxe also auch Teil der Infektionsprophylaxe.

Wer eine Infektion hat, ist zudem eine Gefahr der Ansteckung für andere Menschen. Infizierte Menschen sollten also Menschenansammlungen meiden. Im Rahmen der pflegerischen Versorgung sollten Pflegekräfte und Angehörige den Kontakt zu gefährdeten Personen vermeiden oder nur unter der Verwendung von Infektionskleidung (Mund-Nasenschutz, Schutzkittel, Handschuhe etc.) durchführen. Infizierte Patienten sind in einem separaten Zimmer mit eigenem Badezimmer zu isolieren und unter der Ergreifung von Infektionsmaßnahmen (siehe Infektionskleidung) zu pflegen. Wäsche und Abfall sind in gesonderten Abwurfbehältnissen zu entsorgen.

Eine bewährte Infektionsprophylaxe kann zudem eine Impfung sein. Besonders chronisch Erkrankte und immungeschwächte Personen, Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und Menschen ab einem Alter von 60 Jahren können sich so vor Infektionen und deren Komplikationen schützen.