Prophylaxen in der Pflege

In der Pflege geht es neben der Behandlung und Versorgung bestehender Krankheitsbilder auch zu einem großen Teil um prophylaktische Maßnahmen, also um Maßnahmen, die Komplikationen und anderen Krankheiten vorbeugen sollen.

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Um pflegerische Prophylaxen durchzuführen, obliegt es jeder Pflegekraft, sich ein gewisses Pflegewissen über Prophylaxen anzueignen. Dabei gilt es zwischen allen Prophylaxen in der Pflege und den speziellen Prophylaxen in der Alltenpflege zu unterscheiden. Nicht alle Prophylaxen sind für jeden Patienten geeignet und während einige Patienten noch relativ fit und selbstständig sind, also bestimmte Prophylaxen unnötig sind, benötigen andere Patienten größere Zuwendung und eine umfassendere Durchführung der verschiedenen prophylaktischen Pflegemaßnahmen.

Die Verantwortung bei der Durchführung und Umsetzung vorbeugender Maßnahmen liegt also vor allem beim Pflegepersonal und sollte daher gewissenhaft und für jeden Patienten individuell durchgeführt werden.

Prophylaxen in der Pflege – Was versteht man genau darunter?

Wenn in der Pflege von Prophylaxen gesprochen wird, sind damit all jene Maßnahmen gemeint, die dazu dienen, Krankheiten, (pflegerische) Komplikationen, Unfälle und Unfallfolgen zu verhindern. Je nach Art und Umfang der Maßnahme können sie dabei von der Pflegeperson, aber auch vom Patienten selbst durchgeführt werden. Prophylaxen lassen sich in zwei grundlegenden Arten ihrer Durchführung unterteilen:

1. Anwendung der pflegerischen Maßnahmen zur Prophylaxe

Die größte Herausforderung, aber auch der wichtigste Punkt in der Durchführung von Prophylaxen ist für die pflegende Person das Finden der geeigneten vorbeugenden Maßnahmen. Viele lassen sich schnell und einfach durchführen, so gibt es Prophylaxen in der Grundpflege, die ganz selbstverständlich in den gewohnten Ablauf integriert werden können. Schon ein kleines Gespräch zählt dabei beispielsweise als Prophylaxe, regt es doch die pflegebedürftige Person zum Nachdenken und Interagieren an.

2. Dauer der pflegerischen Maßnahmen zur Prophylaxe

Ein weiterer Punkt in der Durchführung von Prophylaxen ist die Dauer der Anwendung einer solchen vorbeugenden Maßnahme. Sie ist individuell wählbar und orientiert sich unbedingt an der jeweiligen Lebenssituation des Patienten und seinem Gesundheitszustand. Zudem ist zu unterscheiden zwischen Prophylaxen, die einmal oder mehrmals täglich durchgeführt werden müssen oder solchen, die nur zeitweise erfolgen.

Eine Tabelle zu den Prophylaxen in der Pflege macht die Unterschiede der verschiedenen Maßnahmen noch einmal besonders deutlich. Sie unterscheidet noch einmal anders die Arten der Prophylaxe und geht dabei nach dem gewünschten Ziel der jeweils vorbeugenden Maßnahme:

  1. Die primäre Prophylaxe zielt auf alle Maßnahmen ab, die vor einem möglichen Krankheitseintritt ergriffen werden. Hierzu zählt beispielsweise, den Patienten im Rahmen der Dehydrationsprophylaxe regelmäßig zum Trinken anzuhalten.
  2. Die sekundäre Prophylaxe zielt auf alle Maßnahmen ab, die der Früherkennung möglicherweise bereits bestehender Krankheiten dienen. Hierunter fällt zum Beispiel die regelmäßige Lagerung des Patienten im Rahmen der Dekubitusprophylaxe.
  3. Unter der tertiären Prophylaxe versteht man alle Maßnahmen, die das Ziel haben, eine bestehende Krankheit in ihrem Fortschreiten zu bremsen. Dazu zählt unter anderem auch die Mobilisation eines Patienten, der in seiner Beweglichkeit bereits eingeschränkt ist.

Besonders wichtig ist bei jeder Art der Prophylaxe auch der Patientenwille. Ein voll orientierter Patient, der sich seiner Lage und seines Gesundheitszustandes vollkommen bewusst ist, hat immer und jederzeit das Recht, prophylaktischen Pflegemaßnahmen zu widersprechen.

Prophylaxen in der Pflege – Übersicht aller Prophylaxen in der Pflege

In der Pflege gibt es eine Vielzahl von Prophylaxen, die zum Wohle des Patienten ergriffen und durchgeführt werden können. Sie richten sich, wie bereits erwähnt, vor allem nach den Lebensumständen des Betroffenen, seinem Gesundheitszustand und seinem eigenen Willen. Die wichtigsten Prophylaxen in der Pflege sind:

  • die Aspirationsprophylaxe
  • die Dehydrationsprophylaxe
  • die Dekubitusprophylaxe
  • die Demenzprophylaxe
  • die Deprivationsprophylaxe
  • die Deprivations- und Habituationsprophylaxe
  • die Desorientierungsprophylaxe
  • die Gewaltprophylaxe
  • die Infektionsprophylaxe
  • die Intertrigoprophylaxe

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Gute Pflege 24

  • die Kontrakturenprophylaxe
  • die Malnutritionsprophylaxe
  • die Obstipationsprophylaxe
  • die Pneumonieprophylaxe
  • die Prophylaxe der Bettlägerigkeit
  • die Soor- und Parotitisprophylaxe
  • die Sturzprophylaxe
  • die Thromboseprophylaxe
  • die Zystitisprophylaxe