Unterstützung beim An- und Auskleiden

Wenn Körper und Geist älter werden, fallen bisher alltägliche Dinge oft viel schwerer. Gerade dann, wenn auch Erkrankungen noch hinzukommen, werden die Schwierigkeiten im Alltag oft fast schon nicht mehr zu bewältigen.

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Demenz und andere Gebrechen erschweren mit ihrem Fortschreiten das Leben der Betroffenen. Neben motorischen Schwierigkeiten kommen auch Ängste oder Sorgen hinzu oder es fehlt am Willen oder der Einsicht, dass einige Schritte notwendig sind.

Welche Art der Unterstützung ist nötig?

In vielen Fällen sorgen Angehörige oder Pflegekräfte dafür, dass Abläufe eingehalten werden. Das kann, gerade bei demenziell veränderten Personen, aber schwierig und kräftezehrend sein und erfordert viel Geduld. Es prallen zwei Welten aufeinander, die beide für sich beanspruchen, Recht zu bekommen. Konflikte lassen sich vor allem dann vermeiden, wenn nach einer Lösung gesucht wird. Dafür müssen sich die Pflegenden den pflegebedürftigen Menschen und ihren Bedürfnissen aber unbedingt anpassen. Verständnis und Einfühlungsvermögen sind das A und O.

Zu Beginn einer Demenzerkrankung ist eine Unterstützung beim An- und Auskleiden oft noch nicht notwendig. Die entsprechenden Handlungsabläufe sind noch gut bekannt und auch die Notwendigkeit eines Kleidungswechsels wird zudem gesehen.

Mit einem Fortschreiten der Krankheit kann die Hilfe beim An- und Auskleiden aber notwendig werden, obschon auch hier Tagesform und Stimmung zu berücksichtigen sind. Wer morgens noch keine Unterstützung beim Ankleiden benötigte, ist am Abend vielleicht vollständig auf Hilfe beim Auskleiden angewiesen. Wer gestern noch problemlos in seine Hose schlüpfen konnte, weiß heute vielleicht nicht einmal mehr, wie er sein T-Shirt anziehen soll.

Die Hilfe und Unterstützung beim An- und Auskleiden ist jeden Tag individuell auf den betroffenen Menschen abzustimmen.

Unterstützung beim An- und Auskleiden – Welche Probleme können auftreten?

Wenn Menschen an einer Demenz oder anderen fortschreitenden Erkrankungen leiden, können verschiedene Probleme auftreten:

  • die Annahme, sich bereits an- oder ausgekleidet zu haben, ausgelöst durch Gedächtnisprobleme
  • die Annahme, sich nun nicht an- oder auskleiden zu müssen, ausgelöst durch ein gestörtes Zeitgefühl
  • Schwierigkeiten beim Ablauf der Handlungen, Überforderungen und Stress durch einen Verlust der praktischen Fähigkeiten oder Entscheidungsfähigkeit
  • Wut oder Verzweiflung durch den Verlust der Fähigkeit, sich selbst mitzuteilen
  • das Gefühl der Bevormundung oder Scham darüber, auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen zu sein

Unterstützung beim An- und Auskleiden – Lösungsansätze für die Hilfe beim Kleidungswechsel

Einfache Dinge, wie das An- und Ausziehen von Kleidung, kann Menschen, die an einer Demenz leiden, schnell stark überfordern. Was jahrelang problemlos möglich war, ist nun mit allerlei Schwierigkeiten verbunden. Das Auf- und Zuknöpfen von Blusen oder Hemden geht jetzt motorisch nur noch sehr schwierig und stellt die Betroffenen auch geistig vor eine nicht zu nehmende Herausforderung. Sie benötigen also viel Zeit und Geduld.

Bei der Unterstützung beim An- und Auskleidung gibt es also einige Lösungsansätze, die den Kleidungswechsel für alle Beteiligten erleichtern können:

1. Der Betroffene ist der Chef.

Lassen Sie ihm so viel Raum und Zeit wie möglich, bieten Sie punktuelle Hilfe an, wenn Sie merken, dass ein Handlungsablauf absolut nicht gelingen möchte.

2. Weniger Auswahl ist mehr.

Kleidung, die momentan nicht benötigt wird, wie Winterjacken im Sommer oder kurze Kleidung im Winter, sollte aussortiert werden. So ist es im Schrank übersichtlich und die Entscheidung, welche Kleidungsstücke getragen werden, fällt leichter.

3. Keine komplizierte Kleidung.

Je mehr Knöpfe, Schnallen, Gürtel und andere Accessoires, desto schwieriger die Umsetzung des Betroffenen, sich umzukleiden. Zu viel „Schnickschnack“ überfordert Betroffene und ruft Gefühle der Verzweiflung hervor. Setzen Sie mehr auf praktische Kleidung, die aber den Vorlieben des Betroffenen entspricht. Hosen mit Gummizug sind z.B. einfacher anzuziehen, als Hosen mit Knöpfen und Gürteln.

4. Alles der Reihe nach.

Bereiten Sie die zu tragenden Kleidungsstücke vor und legen Sie sie in der richtigen Reihenfolge schon auf das Bett. Der Betroffene wird so sukzessiv durch das An- und Auskleiden geführt.

5. Heimlicher Kleidungswechsel

Möchte der Betroffene seine Kleidung nicht wechseln, versuchen sie, kontaminierte Kleidung im Laufe des Tages zu wechseln oder z.B. während des Waschens oder Duschens auszutauschen.

6. Aufmerksamkeit ist wichtig.

Beobachten Sie den pflegebedürftigen Patienten gut und aufmerksam. Manchmal sind Schmerzen so stark, dass sie es unmöglich machen, die Kleidung zu wechseln. Versuchen Sie also, die Schmerzen vor dem Kleidungswechsel zu behandeln.

7. Gewohntes fördern.

Gerade an Demenz erkrankte Menschen benötigen Beständigkeit. Kleidung, die sich ähnelt, vermittelt ein Gefühl der Beständigkeit. Die Lieblingshose in mehrfacher Ausführung kann das tägliche Umkleiden deutlich vereinfachen.

Unterstützung beim An- und Auskleiden – Rückschläge akzeptieren

Wer mit Menschen pflegerisch zusammenarbeitet, weiß, dass kein Tag dem anderen gleicht. Was gestern noch reibungslos funktioniert hat, ist heute, durch welche Gründe auch immer, nicht mehr möglich. Diese Rückschläge gilt es zu akzeptieren. Mit viel Verständnis und Einfühlungsvermögen ist ein Zusammenarbeiten auch mit demenziell veränderten Patienten möglich.

Ihre Gute Pflege 24 GmbH.