Pflege bei Multipler Sklerose MS

Bei der Multiplen Sklerose handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit, die in Schüben verläuft. Sie gehört zu den neurologischen Erkrankungen, unter der weltweit etwa 2,5 Millionen Menschen leiden.

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Je nach Ausprägung und Schwere der Erkrankung führt sie schon in jungen Jahren zu schwerwiegenden Behinderungen und bleibenden Schäden. Die Pflege von MS-Patienten ist mit vielen Schwierigkeiten verknüpft. Das ist auch der Grund, warum Multiple Sklerose eine Pflegeplanung erfordert. Nur so kann auf die speziellen pflegerischen Maßnahmen bei MS individuell und zielführend eingegangen werden und eventuelle Pflegeprobleme bei MS können u. U. vermieden werden. Wie die Pflege vom MS-Patienten aussieht und welche pflegerischen Maßnahmen sich bei Multiple Sklerose (MS) ergeben können, erfahren Sie hier.

Pflege bei Multipler Sklerose – Allgemeine Fakten

Da die Multiple Sklerose in Schüben auftritt, ist auch der Einfluss der Krankheit auf den Alltag der Betroffenen sehr unterschiedlich. In schlechten Phasen erfordert die MS als Krankheit mehr Pflege, als in guten Phasen, in denen die Pflege des MS-Patienten relativ gering gehalten werden kann.

Wie sich bei Multipler Sklerose die Pflege generell gestaltet ist zudem individuell abhängig vom Verlauf der Krankheit beim Betroffenen. Viele leben jahrelang ohne größere Einschränkungen und werden erst im späteren Verlauf der Erkrankung als pflegebedürftig eingestuft, während andere Betroffene schon sehr früh auf die Unterstützung Dritter angewiesen sind und durch die MS eine Vielzahl pflegerischer Maßnahmen benötigen. So individuell wie der Verlauf der Krankheit ist, ist schließlich auch die Entscheidung darüber, wie sich die Einstufung in einen Pflegegrad gestaltet.

Bei der Multiplen Sklerose als Krankheit richtet sich das Immunsystem der Betroffenen gegen den eigenen Körper. An den Nervenfasern des Gehirns und Rückenmarks entstehen immer wieder schwerwiegende Entzündungen, die einen großen Schaden im Körper anrichten. Nach Abheilen der Entzündung bildet sich Narbengewebe und die Nervenbahnen zwischen Hirn und Rückenmark leiten Impulse nicht mehr richtig weiter. Die Krankheit ist zum Zeitpunkt der jetzigen Medizin nicht heilbar.

Pflege bei Multipler Sklerose – Die Symptome der Krankheit

So vielfältig wie die Ausprägung der Krankheit ist, so vielfältig sind auch die Symptome, unter denen die Betroffenen leiden können. Die Palette reicht hier von kleineren Beschwerden bis hin zu schwerwiegenden Störungen, die den Alltag deutlich erschweren. Hierunter fallen:

  • Abgeschlagenheit und lähmende Müdigkeit
  • Stimmungsschwankungen zwischen Depressionen und Euphoriegefühlen
  • Sehstörungen
  • Muskelschwäche
  • Empfindungsstörungen
  • Koordinations- und Konzentrationsstörungen

Multiple Sklerose und wichtige Pflegemaßnahmen

Eine der wichtigsten pflegerischen Maßnahmen bei MS ist die Ressourcenförderung. Der Betroffene soll so lange wie möglich ein ganz normales Leben führen. In den meisten Fällen wird die Erkrankung zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr diagnostiziert, also mitten in der „Blüte des Lebens“. Die Berücksichtigung von beruflichen Zielen, aber auch privaten Meilensteinen, etwa der Gründung einer Familie, sind hier unbedingt zu beachten.

Ein großer Aspekt, vor allem in der Anfangszeit nach der Diagnosenstellung, ist die aktivierende Pflege, um die Selbstständigkeit des Betroffenen zu fördern und so lange wie möglich zu erhalten.

Treten Schübe auf, ist die Pflege davon abhängig, in welchem Hirnareal es zu Beeinträchtigungen kommt. Einige Betroffene leiden unter stark eingeschränkter Mobilität und brauchen hier Unterstützung, andere leiden unter lähmender Müdigkeit und haben kaum den Antrieb, etwas zu tun.

Die im Zusammenhang mit einer MS als Grunderkrankung auftretenden Pflegemaßnahmen sind in der Regel vor allem:

  1. Körperpflege: die Körperpflege soll nur da unterstützt werden, wo es wirklich nötig ist. Hier ist die aktivierende Pflege im Vordergrund, um eigene Ressourcen der Betroffenen zu erhalten und zu fördern. Ein besonderes Augenmerk ist hierbei auf die Intimhygiene zu legen, um Harnwegsinfekten vorzubeugen und den ohnehin schon geschwächten Körper vor weiteren Infektionen zu schützen.
  2. Mobilität: oft helfen schon eigens angeschaffte Hilfsmittel, wie ein Rollstuhl, ein Rollator oder auch Unterarmgehstützen, um die Mobilität weitestgehend auch in Schüben zu erhalten, manchmal ist aber auch die Hilfe und Unterstützung durch Pflegepersonen nötig.
  3. Körperliche Funktionen: Bei der Einschränkung körperlicher Funktionen, wie z. B. Blasen- oder Darmentleerungsstörungen kann schon die Bereitstellung geeigneter Pflegehilfsmittel hilfreich sein. Sind die Störungen schwerwiegender, kann eine Unterstützung u. a. im Rahmen der Körperpflege stattfinden und bedarf hierbei also besonderer Hilfe.
  4. Fatigué-Syndrom: Eine häufige Begleiterscheinung, gerade in aktiven Schüben der MS, ist das so genannte Fatigué-Syndrom. Hierbei handelt es sich um lähmende Müdigkeit und Erschöpfungszustände, die bei Außenstehenden oft auf Unverständnis treffen. Die Betroffenen sind in ihrer Aktivität dabei so sehr eingeschränkt, dass schon kleinste alltägliche Aufgaben stark ermüdend wirken und sie hier im enormen Maß Unterstützung benötigen.
  5. Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr: Betroffene benötigen häufig Unterstützung bei der Einhaltung einer Ernährung, die besonders auf die Bedürfnisse von an MS erkrankten Menschen zugeschnitten ist. Eine ausgewogene und ballaststoffreiche Kost ist hier das A und O. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte im Sinne der Gesunderhaltung angestrebt werden.

Multiple Sklerose und wichtige Pflegemaßnahmen

Pflege bei Multipler Sklerose – Pflegegrad und Pflegebedürftigkeit

Die Bewilligung eines Pflegegrades bei Multipler Sklerose ist abhängig von der Schwere und Ausprägung der Erkrankung. Betroffene, deren alltägliches Leben stärker eingeschränkt ist, erhalten natürlich einen höheren Pflegegrad, als solche, die ihr Leben noch größtenteils eigenständig führen. Zudem kann eine Bewilligung schwieriger zu erzielen sein, wenn die Begutachtung in einem schubfreien Zeitraum stattfindet. In diesem Fall ist es sinnvoll, ein Pflegetagebuch zu führen, um auch die Tage festzuhalten, in denen die Lebensfähigkeit durch einen akuten Schub eingeschränkt war.

Da die Diagnose MS in den meisten Fällen früher oder später zu einer Pflegebedürftigkeit führt, ist es sinnvoll, schon früh einen Pflegegrad zu beantragen.

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Falls Sie oder einer Ihrer Angehörigen die Diagnose Multiple Sklerose erhalten haben, so steht Ihre Welt sicherlich Kopf. Viele Fragen tun sich auf und vielleicht fühlen Sie sich im ersten Moment überfordert. Unser Team ist gerne für Sie da und hilft Ihnen bei allen Themen rund um die Multiple Sklerose.

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Gute Pflege 24