Pflege bei Rheuma / Arthritis

Sprechen wir von Rheuma bzw. Arthritis, sind damit zahlreiche chronische Erkrankungen gemeint, die den Bewegungs- und Stützapparat betreffen. Sie entstehen nicht durch Verletzungen oder Tumoren und betreffen in Deutschland knapp 1 % der Bevölkerung.

Kontaktieren Sie uns!

Die Betroffenen sind meist zwischen 50 und 70 Jahren alt und weiblich. Die Pflege bei rheumatischen Erkrankungen ist komplex und orientiert sich stets am Patienten. Bevor eine Pflegeplanung bei rheumatoider Arthritis erstellt wird, ist es also wichtig, sich mit den individuellen Beschwerden des Betroffenen auseinanderzusetzen und darauf basierend Pflegemaßnahmen bei rheumatischen Erkrankungen zu ergreifen. Wie diese Maßnahmen aussehen, welche Pflegestufe Sie wegen Rheuma beantragen können und viele weitere Fragen beantworten wir Ihnen mit diesem Beitrag.

Pflege bei Rheuma / Arthritis – Ursachen und Risikofaktoren

Die rheumatoide Arthritis, die lange Zeit unter dem Begriff der chronischen Polyarthritis bekannt war, ist eine Gelenkerkrankung, unter der die Betroffenen dauerhaft leiden. Sie tritt entweder schubweise oder konstant auf und verursacht Entzündungen, die an mehreren Gelenken stattfinden. Diese Entzündungen sind schmerzhaft und führen unbehandelt zu einer starken Einschränkung im alltäglichen Leben der Patienten.

Die Ursache für die rheumatoide Arthritis ist immer noch nicht gefunden, aber es wird vermutet, dass das Immunsystem den eigenen Körper angreift und es dadurch zu den Entzündungsreaktionen kommt. Risikofaktoren für die rheumatoide Arthritis sind einmal eine genetische Disposition und (starkes) Rauchen.

Pflege bei Rheuma / Arthritis – Wie äußert sich die Erkrankung?

Die Erkrankung beginnt oft erst in den kleinen Gelenken, also Fingern und Zehen und breitet sich, vor allem unbehandelt, mit der Zeit immer weiter auf. Symptome können sein:

  • Schmerzen in den Gelenken, die auch dann auftreten, wenn die Betroffenen sich nicht bewegen
  • geschwollene Gelenke
  • Morgensteifigkeit und „Anlaufschwierigkeiten“ 30 bis 60 Minuten nach dem Aufwachen
  • Hitzegefühl in den Gelenken
  • symmetrisches Auftreten der Symptome
  • Rheumaknoten und Deformierungen der Gelenke

Gibt es für die rhematoide Arthritis spezielle pflegerische Maßnahmen?

Die pflegerischen Maßnahmen bei der rheumatoiden Arthris sind gleichzusetzen mit:

  • Rheuma und seinen pflegerischen Maßnahmen
  • Arthritis und ihren pflegerischen Maßnahmen und
  • Polyarthritis und ihren pflegerischen Maßnahmen

Im Vordergrund stehen dabei alle Maßnahmen, die dem Betroffenen gut tun, ihm Schmerzen und Beschwerden abnehmen und die Krankheit eindämmen bzw. nicht weiter fortschreiten lassen. Dazu gehören u. a.:

1. Thermische Anwendungen
Kühle Umschläge, aber auch warme Wickel können schmerzlindernd wirken und Verspannungen lösen. Gerade im Winter suchen Betroffene vor allem die Wärme, weil sie dadurch in ihrer Lebensqualität einen erheblichen Aufschwung spüren.

2. Schonende Bewegung
Auch bzw. gerade dann, wenn die Gelenke schmerzen, kann Bewegung lindernd wirken. Ein leichtes Sportprogramm mit gelenkschonenden Aktivitäten wie Radfahren oder Walken kann die Beweglichkeit deutlich verbessern und erhalten. In Kombination mit thermischen Anwendungen kann auch das Schwimmen in warmen oder kalten Schwimmbecken hilfreich sein.

3. Ausgewogene Ernährung
Um die andauernden Entzündungsvorgänge im Körper einzudämmen, empfiehlt es sich, eine weitgehend fleischlose Diät einzuhalten. Fleisch enthält Stoffe, die Entzündungen noch zusätzlich fördern können und ist daher so sparsam wie möglich einzusetzen. Ein Ausgleich kann hier besonders Fisch sein. Darin enthaltene Fettsäuren helfen dabei, bestehende Beschwerden zu lindern. Auch bestimmte Obst- und Gemüsesorten können das alltägliche Leben deutlich verbessern. Auf Alkohol sollte verzichtet werden.

4. Gewichtsreduktion
Da bei der rheumatoiden Arthritis die Gelenke ohnehin schon sehr unter Mitleidenschaft gezogen werden, ist es ratsam, überschüssige Pfunde loszuwerden. Gerade in Kombination mit einer Raucherentwöhnung kann es hier zu Frustrationen oder schlechter Laune kommen. Die Betroffenen sind hier also so gut wie möglich zu unterstützen. Verständnis und Geduld sind hier das A und O, denn eine komplette Lebensumstellung ist nicht einfach.

5. Die richtigen Hilfsmittel
Mobilitätshilfen wie Rollatoren oder Rollstühle, aber auch Gehhilfen können dabei helfen, die Gelenke zu schonen. Außerdem gewinnen die Betroffenen vor allem bei schweren Bewegungseinschränkungen ein großes Stück ihrer Selbstständigkeit zurück und können weiter mobil bleiben.

6. Wohnraumanpassung
Falls es nötig ist und der Betroffene durch seine Erkrankung in seiner Bewegung und Mobilität stark eingeschränkt ist, kann eine Anpassung der eigenen vier Wände ratsam sein. Ebenerdige Möglichkeiten der Körperpflege sind ein großer Schritt und bedürfen auch finanzieller Rücklagen. Oft hilft es schon, wenn das Mobiliar umgestellt wird, Stolperfallen entfernt werden und die Bewegungsfreiheit vergrößert wird, indem dem Betroffenen mehr Raum geschaffen wird.

Für spezielle Anpassungen, wie z. B. die Anschaffung eines Treppenliftes, ist es ratsam einen Pflegegrad zu beantragen.

7. Ressourcenfördernde und ressourcenerhaltende Pflege
Betroffene leiden häufig unter starken Schmerzen und / oder benötigen vor allem morgens Unterstützung, um in den Tag zu starten. Kleine Hilfen im Alltag, wie z. B. die Begleitung zu Einkäufen oder auch schon eine Unterstützung bei der Körperpflege, bei der Vorbereitung des Frühstücks oder andere kleine Dinge können eine wahre Entlastung darstellen. Wichtig dabei ist aber, dass die eigenen Ressourcen des Betroffenen nicht durch eine volle Übernahme aller Tätigkeiten eingeschränkt und reduziert werden. Ein ständiges Abwägen zwischen der Notwendigkeit und dem Nötigsten ist also wichtig. Zudem kann sich das Hilfsangebot von Tag zu Tag und nach Auftreten der verschiedensten Beschwerden immer wieder ändern.

Pflege bei Rheuma / Arthritis – Der Pflegegrad

Da die rheumatoide Arthritis eine chronische Erkrankung ist und zum derzeitigen Standpunkt der Medizin auch nicht geheilt werden kann, ist ein früher Antrag auf einen Pflegegrad sinnvoll. Vor allem im Hinblick auf eine finanzielle Unterstützung für eventuell notwendig werdende Umbaumaßnahmen ist eine frühzeitige Planung eine gute Idee. Der Antrag erfolgt bei der Pflegekasse und wird nach einer gründlichen Begutachtung bewilligt oder abgelehnt.

Wir helfen Ihnen gerne

Falls Sie oder einer Ihrer Angehörigen an der rheumatoiden Arthritis erkrankt sind, haben Sie sicher viele Fragen, die es zu beantworten gilt. Auch beim Antrag auf einen Pflegegrad oder nach der Ablehnung eines eben solchen Antrags sind Sie eventuell auf professionelle Unterstützung angewiesen und benötigen Hilfe bei einem Widerspruch oder anderen Angelegenheiten rund um das Thema Rheuma / Arthritis. Unsere fachkundigen Mitarbeiter sind hier gerne für Sie da und stehen Ihnen mit fundiertem Wissen gerne zur Seite.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Gute Pflege 24