Parenterale Ernährung

Die parenterale Ernährung zu Hause als Bestandteil der Pflege durch einen ambulanten Pflegedienst.

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Um gesund zu leben und sich wohlzufühlen, ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung das A und O. Leider kann es aber dazu kommen, dass eine solche abwechslungsreiche Ernährung durch Krankheit oder durch größere Eingriffe, wie z. B. komplizierte Operationen, nicht mehr möglich ist. So kann es sein, dass die Nahrung nicht mehr oral aufgenommen werden kann und somit auch nicht mehr im Magen-Darm-Trakt verarbeitet wird. Tritt ein solcher Fall ein, so verordnet der behandelnde Arzt die so genannte parenterale Ernährung, eine künstliche Ernährung, die über einen Port bzw. über einen Zugang in den Körper verabreicht wird.

Was sich erst einmal sehr kompliziert und vielleicht auch besorgniserregend anhört, ist eine Ernährungstherapie, die auch in den eigenen vier Wänden und von einem ambulanten Pflegedienst gut umgesetzt werden kann. Somit kann für den betroffenen Menschen gewährleistet werden, dass eine Unterbringung in einem Pflegeheim vermieden wird. Auch eine lange Behandlung im Krankenhaus kann so unnötig werden, da das geschulte Personal eines Pflegedienstes dafür Sorge trägt, dass die vom Arzt angeordnete Versorgung gewährleistet ist.

Was bedeutet die parenterale Ernährung über einen Port als künstliche Form der Ernährung überhaupt?

Der Begriff der parenteralen Ernährung kommt aus dem Griechischen und bedeutet in etwa so viel wie „am Darm vorbei“ (para = neben und enteron = der Darm). Doch warum ist das so? Bei der so genannten parenteralen Ernährung als künstliche Ernährungsform wird mit Hilfe eines Portkatheters bewusst der natürliche Verdauungstrakt umgangen. Das bedeutet, dass die Nahrung nicht über den Mund- und Rachen-Raum in den Magen-Darm-Trakt gelangt, sondern alle lebenswichtigen Nährstoffe über die Blutbahn verabreicht werden. Dazu wird ein Port, also ein Katheter, dauerhaft im Körper angebracht, der es möglich macht, mit Hilfe eines speziellen Ernährungssystems Nährstofflösungen in den Körper zu transportieren. Der Transportweg im Körper erfolgt schließlich intravenös, also über eine Vene.

Welche Arten der parenteralen Ernährung über einen Portkatheter gibt es und welche sind auch gut zu Hause durch einen ambulanten Pflegedienst umsetzbar?

Die künstliche Ernährung in Form der parenteralen Ernährung über einen Port wird häufig in Kliniken und Pflegeeinrichtungen durchgeführt, ist aber mit der Hilfe eines gut geschulten Pflegedienstes auch in den eigenen vier Wänden problemlos möglich. Gerade dann, wenn der Wunsch nach dem gewohnten Umfeld besonders groß ist, bietet sich die Ernährung über den Port-Katheter in Begleitung eines Pflegedienstes an. Die Umsetzung der parenteralen Ernährung als künstliche Möglichkeit der Nährstoffaufnahme erfolgt dabei in enger Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt und dem Apotheker als Gewährleister dafür, dass die richtige Nährstofflösung zur Verfügung gestellt wird.

Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass die parenterale Ernährung nur dann möglich ist, wenn der behandelnde Arzt sie anordnet. Das Pflegepersonal muss demzufolge nach den Anweisungen des Arztes handeln. Die Anlage des Ports erfolgt zunächst durch einen behandelnden Arzt in einem Krankenhaus. Hier wird auch geprüft, ob der Port an der richtigen Stelle sitzt und durchlässig ist. Sind hier alle Voraussetzungen für eine komplikationsfreie Verabreichung der Nährstofflösungen erfüllt, so kann ein ambulanter Pflegedienst hinzugeschaltet werden, der die Pflege des Ports übernimmt und darüber auch die Nährstofflösungen verabreicht.

Wie läuft die künstliche Ernährung in Form der parenteralen Ernährung über den Port zu Hause ab?

Ein sehr wichtiger Punkt bei der parenteralen Ernährung als Ernährungsform ist das Thema Hygiene. Da es sich bei der parenteralen Ernährung um eine Ernährungsform handelt, bei der die Nahrung durch einen Port in den Körper transportiert wird, ist es hier natürlich wichtig, dass die Einstichstelle des Port-Katheters stets sauber ist. Eine fachspezifische Pflege des Ports ist deshalb unabkömmlich. So kann ein Eintreten unerwünschter Krankheitserreger über die Einstichstelle vermieden werden und das Risiko leichter bis schwerer Komplikationen wird, soweit es möglich ist, minimiert. Aus diesem Grunde dürfen auch nur geschulte Pflegefachkräfte die Nährstofflösungen am Port an- und wieder abkoppeln. Durch das besondere Fachwissen dieser Pflegekräfte versucht man, das Risiko einer Infektion der Einstichstelle des Portkatheters zu verhindern. Dadurch kann die Lebensqualität des betroffenen Patienten so gut wie möglich erhalten, aber auch erweitert werden.

Doch auch für Angehörige ist es wichtig, sich durch bestimmte Schulungen über die Pflege und Funktionsweise des Ports zu informieren. So können auch sie im Bedarfsfall eingreifen und gefährden dabei nicht die korrekte Weiterführung der parenteralen Ernährung. Schulungen werden immer wieder von Vereinen, aber auch von Krankenhäusern und Patientenhilfsgruppen angeboten.

Ebenso wichtig ist es, dass die parenterale Ernährung immer an einem festen Platz zu Hause stattfindet. Dies kann ein bestimmter Raum des Haushaltes sein, zu dem Haustiere keinen Zugang haben und an dem keine Blumen (Blumenerde als möglicher Überträger von Pilzsporen oder anderen unerwünschten Keimen und Bakterien) stehen. Auch hier steht die Vermeidung von Infektionen über den Portkatheter im Vordergrund. An diesem Ort können zudem alle nötigen Hilfsmittel gelagert werden. Vor allem für den notwendigen Infusionsständer und die Ernährungspumpen sollte hier ausreichend Platz sein. Während des Vorgangs der parenteralen Ernährung sollte zudem immer eine Betreuungsperson anwesend sein, die sich mit der Pflege und Thematik rund um den Port und die Ernährung über den Port auskennt. So kann im Bedarfsfall schnell gehandelt werden.

Indikationen für die enterale Ernährung – wann macht die enterale Ernährung Sinn?

Notwendig wird die Therapie durch die enterale Ernährung immer dann, wenn der Patient feste Nahrung nicht mehr in ausreichender Form aufnehmen kann. In erster Linie gilt das für Patienten mit Schluckstörungen. Die enterale Ernährung ist vor allem dann notwendig, wenn das Schlucken gar nicht mehr funktioniert oder unerträgliche Schmerzen bereitet.

Indikation bei der parenteralen Ernährung

Folgende Gründe müssen bei der Anlage eines Ports zur parenteralen Ernährung gegeben sein:

  • Recht und Ethik der betroffenen Person und somit die besondere Rücksichtnahme auf den (mutmaßlichen) Patientenwillen und Abwägung der Vereinbarkeit mit anderen medizinischen Maßnahmen, vor allem für den Fall, dass der betreffende Patient nicht kontaktfähig sein sollte
  • Verhinderung der Mangelernährung und Unterversorgung von Nährstoffen
  • die parenterale Ernährungsform als letzter Ausweg und somit vorherige Überprüfung, ob eine physiologische Nahrungsaufnahme nicht doch noch möglich ist
  • die parenterale Ernährung als Langzeitlösung und somit ein Gewinn an Lebensqualität für den betroffenen Menschen
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Antrag auf parenterale Ernährung über einen Port zu Hause mit Hilfe eines ambulanten Pflegedienstes

Um zu Hause parenteral über den Port ernährt zu werden, muss der behandelnde Arzt für den betroffenen Menschen eine Anordnung über diese Form der Ernährung ausstellen. Auch für die Nährstofflösungen bedarf es eines gesonderten Rezeptes, da sie als Arzneimittel gelten. Für die Ernährungspumpen wird ebenfalls ein weiteres Rezept benötigt.

Sind alle Rezepte ausgestellt, werden diese in der Apotheke abgegeben, wo sich der Apotheker schließlich um die Warenbestellung, Warenauslieferung und Abrechnung kümmert.

Wer hat Anspruch auf die parenterale Ernährung über den Port als Therapieform?

Anspruch auf die parenterale Ernährung über einen Port als Therapieform hat grundsätzlich jeder Patient, der sich nicht mehr oral oder enteral ernähren kann. Um also eine Mangel- und Unterernährung zu verhindern, wird diese Form der Ernährung gerne eingesetzt. Zudem steigern sich auch die körperliche Leistungsfähigkeit und das eigene Wohlbefinden, sodass hier die parenterale Ernährung die erhoffte Therapieform darstellen kann.

Ein ambulanter Pflegedienst zur Hilfestellung bei der parenteralen Ernährung

Gerade dann, wenn keine qualifizierten Angehörigen im Umfeld eines betroffenen Menschen leben, kommt die Hinzunahme eines ambulanten Pflegedienstes für die Gewährleistung einer korrekten Durchführung der parenteralen Ernährung in Frage. So kann der Betroffene im vertrauten Umfeld zu Hause bleiben und die Aufnahme in ein Pflegeheim wird nicht mehr notwendig. Selbstständigkeit und ein gewisser Teil an Unabhängigkeit bleiben damit erhalten. Auch der künstlich herausgezögerte Aufenthalt in einem Krankenhaus wird somit nicht mehr nötig sein, da die weitere Versorgung in den eigenen vier Wänden gewährleistet ist.

Ein weiterer Vorteil der Zuhilfenahme von medizinisch geschultem Fachpersonal ist die Sicherstellung der korrekten Pflege des Ports und der hygienisch richtigen Verabreichung der Kost. So können Komplikationen minimiert werden.

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