Enterale Ernährung

Bestimmte Erkrankungen oder Verletzungen können dazu führen, dass die Aufnahme von Nahrung nicht mehr oral geschehen kann, sondern die Zufuhr dieser Nahrung auf einem anderen Weg passieren muss.

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Die Ernährung muss in diesem Fall komplett umgestellt werden. Kann der Patient noch schlucken, so ist der erste Weg eine Ernährungstherapie mit Trinknahrung. Wenn auch das nicht mehr möglich ist, so wird die Ernährungstherapie auf enterale Nahrung umgestellt, die per Sonde verabreicht wird.

Auch in den eigenen vier Wänden ist eine solche Therapie im Rahmen der Pflege mit Hilfe eines Pflegedienstes möglich. Der Pflegedienst kann hier im Rahmen der Pflege auf die ausreichende Menge an enteraler Ernährung achten und auch die Pflege am enteralen Ernährungssystem gewährleisten.

Bei der enteralen Ernährung ist der Patient zwar nicht mehr in der Lage, seinen Mund-Rachen-Raum für die Ernährung zu nutzen, wohl aber bleibt der Magen-Darm-Trakt weiterhin aktiv und somit für die Verdauung zuständig. So bleibt auch weiterhin das Themenfeld der Ernährung für die Pflege des Pflegedienstes bestehen.

Die Ernährung in enteraler Form – eine Definition von enteraler Ernährung

Betrachtet man das Feld der enteralen Ernährung sehr streng, handelt es sich bei der enteralen Ernährung um eine Ernährungstherapie, die darauf zielt, den Patienten künstlich mit Nährstoffen zu versorgen. Die enterale Ernährung als Form der Therapie nutzt direkt den Magen-Darm-Trakt, indem die Nahrung über eine Ernährungs- oder Magensonde in den Magen gelangt. Dabei verläuft die Sonde entweder durch die Nase oder sie wird in einem kleinen operativen Eingriff durch die Bauchdecke angelegt. Die Sondenkost, die bei dieser Form der Ernährungstherapie verabreicht wird, gelangt schließlich durch das Prinzip der Schwerkraft oder aber durch die Hinzunahme einer Ernährungspumpe durch die Sonde in den Magen-Darm-Trakt.

Eine Pflege der Einstichstelle ist gut zu bewerkstelligen und auch zu Hause durch einen Pflegedienst gut möglich. Zur enteralen Ernährung als enterale Therapie gehört zudem auch noch Trinknahrung, sofern der Patient in der Lage ist, zu schlucken. Dabei werden wichtige Nährstoffe in flüssiger Form aufgenommen. Trinknahrung kann feste Nahrung ganz oder teilweise ersetzen – je nachdem, welche Form der enteralen Ernährung als Therapie nötig ist.

Indikationen für die enterale Ernährung – wann macht die enterale Ernährung Sinn?

Notwendig wird die Therapie durch die enterale Ernährung immer dann, wenn der Patient feste Nahrung nicht mehr in ausreichender Form aufnehmen kann. In erster Linie gilt das für Patienten mit Schluckstörungen. Die enterale Ernährung ist vor allem dann notwendig, wenn das Schlucken gar nicht mehr funktioniert oder unerträgliche Schmerzen bereitet.

Gerade bestimmte Krankheiten machen den Einsatz enteraler Ernährung oft notwendig, doch auch andere Gründe können für eine enterale Ernährung als Therapieform sprechen. Zu den Gründen für eine enterale Ernährung zählen:

  • keine oder nicht ausreichende Aufnahme von (fester) Nahrung auf oralem Weg durch verschiedene Gründe
  • gestörte Nahrungsverwertung
  • erhöhter Nährstoffbedarf, der durch die orale Nahrung nicht gedeckt werden kann, z. B. bei Krebserkrankungen etc.
  • Beeinträchtigung des Patienten durch Verletzungen, Bewusstlosigkeit oder andere Störungen des Bewusstseins
  • im Bereich des oberen Verdauungstraktes wurden Operationen durchgeführt
  • Vorliegen einer Mangel- oder Unterernährung
  • operative Entfernung des Dünndarms
  • eine Dysphagie liegt vor
  • eine chronische Darmentzündung (Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn etc.) liegt vor
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Folgende Gründe sprechen gegen die enterale Ernährung als Therapieform

  • Bauchfellentzündung
  • Blutungen des Gastro-Intestinal-Traktes
  • mechanischer Darmverschluss
  • ethische Gründe
  • u. v. m.

Bei medizinischen Gründen, die gegen eine enterale Ernährung sprechen, entscheidet man sich für die parenterale Ernährung. Anders als bei der enteralen Ernährung werden hier die Nährstoffe intravenös dem Körper zugeführt. Somit umgeht man den Magen-Darm-Trakt.

Die Ziele der enteralen Ernährung – was steckt hinter der enteralen Ernährung?

Die enterale Ernährung, je nachdem, welche Indikation zutrifft, soll folgende Ziele erreichen:

  • Erhaltung oder Wiederherstellung des Gesundheitszustandes des Patienten
  • Erhaltung oder Wiederherstellung der Körpersubstanz
  • Deckung des Energiebedarfes
  • Therapie von Mangel-, Fehl- oder Unterernährung
  • Rückkehr zur oralen Nahrungsaufname

Die enterale Ernährung und ihre Vorteile

Die enterale Ernährung bietet einige Vorteile, die dem Wohl des Patienten dienen können:

  • Nährstoffe werden zwar künstlich, aber auf natürlichem Wege zugeführt
  • Anwendung und Pflege einfach und auch mit Hilfe eines Pflegedienstes möglich
  • Erhalt der Funktionen des Magen-Darm-Traktes
  • risikoarmer Vorgang
  • geringes Infektionsrisiko
  • kostengünstige Anwendung

Die enterale Ernährung und mögliche Risiken und Komplikationen

Wie alle Therapieformen kann auch die enterale Ernährung Risiken und Komplikationen mit sich bringen, die ein Patient und seine Angehörigen im Vorfeld kennen sollten. Das ist auch der Grund, warum Ärzte häufig, sofern das möglich ist, enterale Ernährung in Form von Trinknahrung bevorzugen, bevor sie Sondenkost verordnen.

Zu den Risiken und Komplikationen der enteralen Ernährung zählen:

  • Schluckauf, Erbrechen oder Durchfall möglich, wenn Sondenkost zu schnell verabreicht wird, zu viel Luft beigemengt oder die Nahrung zu kalt ist
  • Verstopfung der Sonde möglich bei regelmäßiger Gabe von schlecht löslichen Medikamenten oder bestimmten Speisen
  • erhöhtes Risiko des Erbrechens, vor allem dann, wenn der Schluckreflex gestört ist
  • Gefahr des Reflux deutlich erhöht
  • Refeeding Syndrom möglich nach Beginn der enteralen Ernährung, d. h.: Zufuhr normaler Nahrungsmengen für einen Menschen, der möglicherweise lange Zeit mangelernährt war – Schwankungen des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushaltes sind möglich

Gerade das Refeeding Syndrom ist eine gefürchtete Komplikation bei der enteralen Ernährung als Ernährungstherapie, denn folgende Komplikationen können dabei auftreten:

  • Phosphatmangel –> Atemstillstand
  • Kalziummangel –> Herzrhythmusstörungen
  • Kaliummangel –> Herzrhythmusstörungen
  • Magnesiummangel –> Herzrhythmusstörungen

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