Eine der größten Volkskrankheiten unserer Zeit ist die umgangssprachlich bezeichnete Zuckerkrankheit oder auch Diabetes mellitus.
Jedes Jahr erhalten ca. 600.000 Menschen die Diagnose – die Dunkelziffer der Betroffenen könnte laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft aber noch viel höher liegen. Diabetes mellitus kann die verschiedensten Ursachen und genauso viele gesundheitliche Folgen haben – der diabetische Fuß ist nur eine dieser Folgen. Aus diesem Grund ist die Pflege bei Diabetes auch eine der wichtigsten Komponenten, um dieser Krankheit Herr zu werden. Wie die Pflege bei Diabetes mellitus aussieht, welche pflegerischen Maßnahmen bei Diabetes mellitus ergriffen werden müssen und wie sich z. B. die Pflege beim dialektischen Fuß gestaltet – all das erfahren Sie hier.
Pflege von Diabetes-Patienten – Die ersten Symptome
Diabetes mellitus ist deshalb so tückisch, weil er, sofern es sich nicht um den Diabetes mellitus Typ 1 handelt, schleichend beginnt und erst relativ spät auffällig wird. Oft wird er erst dadurch diagnostiziert, weil die betroffenen Patienten wegen bereits aufgetretenen Folgeschäden untersucht werden, die zu dem Zeitpunkt der Diagnose schon nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Erste Symptome bei Diabetes mellitus Typ 2 können zudem relativ unauffällig sein und werden als solche nicht wahrgenommen. Hierbei handelt es sich um:
- Müdigkeit
- starker Durst
- starker Harndrang
- Erschöpfung
Pflege von Diabetikern – Typenabhängige spezielle Pflege bei Diabetes mellitus
Es gibt vier verschiedene Diabetestypen. Während Typ 3 nur schwangere Frauen betrifft und Typ 4 durch Vorerkrankungen entsteht und somit sehr selten vorkommt, ist Diabetes Typ 1 in der Pflege gut bekannt und vor allem Diabetes Typ 2 ist in der Pflege eine häufige Diagnose. Da Diabetes Typ 2 vor allem ältere Menschen betrifft, ist Diabetes in der Altenpflege besonders oft vertreten.
Diabetes mellitus Typ 1 tritt vor allem im Kinder- und Jugendalter zum ersten Mal auf. Die Betroffenen leiden unter absolutem Insulinmangel und müssen sich Insulin spritzen.
Diabetes mellitus Typ 2 tritt, wie schon erwähnt, vor allem bei älteren Menschen zum ersten Mal auf. Die Betroffenen leiden unter einer angeborenen Insulinresistenz. Übergewicht, wenig Bewegung und falsche Ernährung sind zudem Risikofaktoren, die einen Ausbruch der Krankheit begünstigen. Sport und eine ausgewogene Ernährung helfen dabei, die Erkrankung gut in den Griff zu bekommen, ist das nicht mehr möglich, müssen die Patienten orale Medikamente einnehmen und bei Bedarf auch Insulin spritzen.
Unabhängig von der Diabetesart stehen drei Behandlungsziele im Vordergrund:
- Vermeidung von Hyperglykämie, Hypoglykämie und diabetischem Koma
- Dauerhaft ausgeglichene Zufuhr von Kohlehydraten, um die Blutzuckerwert denen eines gesunden Menschen anzupassen
- Vermeidung von Folgeschäden
Pflege bei Diabetes mellitus Typ 1 und Pflegemaßnahmen bei Diabetes mellitus Typ 2
Da sich die verschiedenen Diabtestypen in ihrem Auftreten kaum voneinander unterscheiden, unterscheiden sich beim Diabetes mellitus Typ 1 die pflegerischen Maßnahmen kaum vom Diabetes Typ 2 und seinen pflegerischen Maßnahmen. Der wichtigste Bestandteil der Behandlung besteht in der Einhaltung einer Ernährung, die aus ausgewogener Mischkost besteht. Ballaststoffreiche Kohlenhydrate, die den Blutzucker nur langsam beeinflussen, sind dabei das Mittel der Wahl. Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte zählen zu den Lebensmitteln, die in der Pflege bei Diabetes verwendet und dargereicht werden sollten.
Sofern es die körperliche Verfassung des Patienten zulässt, ist auch Bewegung ein gutes Mittel, um Blutzuckerentgleisungen entgegenzuwirken. Hohe Werte können durch körperliche Aktivität gut gesenkt werden. In der Pflege bei Diabetes müssen in jedem Fall regelmäßige Bltzuckerkontrollen durchgeführt werden, um die pflegerischen Maßnahmen und ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Nur so kann auch festgestellt werden, welche Lebensmittel positiven Einfluss auf den Blutzuckerwert nehmen oder ob ein Spaziergang an der frischen Luft ausreichend ist, um nicht zu hohe Werte zu erzielen.
Da Diabetes mellitus auch andere Organsysteme schädigt, ist eine regelmäßige Blutdruckkontrolle zu empfehlen. Gerade im Hinblick auf Nieren- und Augenschäden sind niedrige Zielwerte unbedingt zu erreichen. In der Pflege bei Diabetes ist zudem auf eine gute Hautpflege zu achten. Diese ist durch de Erkrankung häufig gereizt und empfindlich, juckt und reißt auf und bietet somit idealen Nährboden für Pilze und Infektionen.
Pflegerische Maßnahmen beim diabetischen Fuß – Der diabetische Fuß und seine Pflege
Die häufigste Komplikation, die beim Diabetes mellitus auftritt, ist der so genannte diabetische Fuß. Druckstellen, Verhornungen, Blasen, Verletzungen, aber auch schon kleine Rötungen können Hinweis darauf sein, dass ein diabetischer Fuß entsteht. Beim diabetischen Fuß handelt es sich um Ulzerationen, die das Gewebe so schädigen, dass es im Endstadium nekrotisiert und sogar amputiert werden muss.
Besonders verhängnisvoll ist, dass viele Betroffene diese Verletzungen und schließlich Ulzerationen gar nicht wahrnehmen. Da Diabetes mellitus auch die Gefäße und Nervenbahnen schädigt, leiden viele Diabetiker unter einer Polyneuropathie. Eines der Leitsymptome ist eine Schmerzunempfindlichkeit u. a. in den Extremitäten, da die Schmerzweiterleitung beeinträchtigt oder sogar stark gestört ist. Die Wahrnehmung von Schmerzen ist eine andere und Wunden, so tiefgreifend sie auch sind, werden ignoriert, bis es übel riecht und eine Amputation der betroffenen Extremität die endgültige Folge ist. Zudem leiden Diabetiker unter Wundheilungsstörungen, sodass sich auch bei Amputationswunden neue Komplikationen herauskristallisieren können. Infektionen können die Folge sein und ein Teufelskreis beginnt.
Gerade bei der Körperpflege muss also genau inspiziert werden, wo Hautdefekte und Verletzungen zu finden sind. Ein dialektisches Fußbad in der Altenpflege kann dabei eine Maßnahme sein, betroffene Körperregionen zu pflegen und geschmeidig zu halten, Defekte zu minimieren und Komplikationen zu vermeiden. Die Pflege von Diabetikerfüßen ist einer der essentiellen Bestandteile in der Pflege bei Diabetes und sollte besondere Beachtung genießen. Schon kleinste Wunden müssen penibel dokumentiert und gepflegt werden. Spezielle Cremes, Salben und Lotionen, aber auch anderer pflegerische Maßnahmen können unterstützend werden.
Pflege bei Diabetes – Die Diabetesberatung in der Pflege
Diabetes mellitus ist, gut eingestellt, eine gut behandelbar Krankheit. Nach der Diagnose sollte demzufolge eine Diabetesberatung stattfinden. Diese hilft dabei, einen Ernährungsplan auszuarbeiten und die richtigen pflegerischen Maßnahmen zu ergreifen. Vereinbaren Sie also noch heute mit uns einen unverbindlichen Beratungstermin zur Diabetesberatung.
Wir helfen Ihnen gerne weiter und stehen Ihnen bei allen Fragen rund um dieses wichtige Thema zur Seite.
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