Die Ganzkörperwaschung in der Pflege bezeichnet die Reinigung und Pflege des gesamten Körpers eines kranken oder alten Menschen, der der Pflege eines anderen Menschen bedarf.
Utensilien für die Durchführung der Ganzkörperwaschung
Sie kann sowohl im Badezimmer, als auch im Bett des pflegebedürftigen Menschen stattfinden und orientiert sich dabei ganz an den Wünschen und Bedürfnissen, aber auch Ressourcen des betroffenen Menschen. Die Ganzkörperpflege folgt einem vorbestimmten Ablauf, sofern keine individuellen Vereinbarungen zur Durchführung der Waschung in der Pflege getroffen wurden. Die Ganzkörperpflege zielt auf die Befriedigung des menschlichen Grundbedürfnisses nach Reinigung, Frische und Pflege ab. Sie ist im Bett, am Waschbecken, in der Dusche, aber auch in der Badewanne problemlos möglich.
Um die reibungslose Durchführung der Ganzkörperwaschung in der Pflege zu gewährleisten, ist die Vorbereitung zur Ganzkörperwaschung ein wichtiger Aspekt. Nur so werden für alle Beteiligten optimale Bedingungen geschaffen, die es schließlich einfacher erscheinen lassen, die Ganzkörperpflege durchzuführen. Alle nötigen Hilfsmittel und Materialien sollten schon bereitliegen, bevor die Ganzkörperwaschung in der Altenpflege oder Krankenpflege beginnt. Zudem sollten sie sich in unmittelbarer Griffnähe befinden, um dem pflegebedürftigen Menschen unnötige Wartezeiten zu ersparen.
Dazu gehören:
- warmes Wasser: Der Pflegestandard zur Ganzkörperwaschung sieht vor, körperwarmes Wasser vorzubereiten, also mit einer Temperatur zwischen 35 und 37 Grad Celsius.
- Waschlappen, Einmalwaschlappen und Handtücher für die verschiedenen Regionen des Körpers.
- Im Rahmen der hygienischen Vorgaben zur Ganzkörperwaschung auch Einmalhandschuhe für die Reinigung und Pflege des Intimbereichs.
- Shampoo, Duschgel und Seife zur Reinigung
- Cremes und Lotionen zur anschließenden Hautreinigung
- Deodorant und Parfüm, falls vorhanden und erwünscht, ansonsten sollte darauf verzichtet werden, da Duftstoffe die Haut reizen und zu Irritationen führen können
Außerdem ist vor der ersten Waschung in der Pflege eine Pflegeplanung zur Ganzkörperwaschung zu erstellen. Diese ist individuell erstellbar und richtet sich im Rahmen des Standards zur Ganzkörperpflege nach den Wünschen und Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person. Hier werden Vorlieben in der Ganzkörperwäsche festgehalten, aber auch Ressourcen ermittelt und der letztendliche Pflege- und Hilfebedarf festgelegt. Sie wird in der Regel gemeinsam mit dem pflegebedürftigen Menschen und / oder seinen Angehörigen erstellt, um alle Wünsche zu berücksichtigen.
In einem gemeinsamen Gesprächstermin, etwa beim Gespräch mit dem Pflegedienst, werden alle wichtigen Punkte und Aspekte festgehalten. Sie gehören zwar zur Planung dazu, allerdings sind sie auch, abhängig von der jeweiligen Verfassung des pflegebedürftigen Menschen, flexibel und individuell anpassbar. Handgriffe, die vor einer Woche noch problemlos möglich waren, können eine Woche später schon schwierig sein. Ebenso ist es möglich, dass der Patient im Laufe seiner Pflege einige seiner Ressourcen zurückerlangt.
Die Ganzkörperwaschung – Fakten und wichtige Aspekte
Die Ganzkörperwaschung in der Pflege dient nicht nur der Reinigung und Pflege, sondern vermittelt auch Körperkontakt. Durch die Berührung fremder Hände erfährt der Pflegebedürftige Kontakt zur Außenwelt, insbesondere dann, wenn er bettlägerig ist und auf viel Unterstützung angewiesen ist. Die Berührungen wirken zudem aktivierend, fördern die Durchblutung und wirken somit auch prophylaktisch gegen Folgeerkrankungen und andere gesundheitliche Komplikationen. Die Ganzkörperpflege ist zudem eine wichtige Gelegenheit zur Kommunikation. Auch hier erfahren pflegebedürftige Menschen Ablenkung und Kontakt zur Außenwelt. Neben der Reinigung werden also auch soziale Komponenten bedient. Dadurch steigert sich das Wohlbefinden. Zu vermeiden sind zu grobe Griffe, die Schmerz, Stress oder allgemeines Unwohlsein hervorrufen, sowie explizit sexuell stimulierende Berührungen.
Durchführung der Ganzkörperpflege
Wie bereits erwähnt, werden alle zur Körperpflege benötigten Materialien bereitgestellt. Sie sollten sich in unmittelbarer Griffnähe befinden, um den Pflegeprozess nicht unnötig zu unterbrechen. Falls nötig, werden Fenster geschlossen und friert der Patient schnell, so sollte auch die Heizung aufgedreht werden. Bevor die Körperpflege beginnt, findet eine genaue Beobachtung des Patienten statt. Geklärt werden hier folgende Fragen:
- Ist der Patient wach?
- Hat der Patient Schmerzen?
- Wie sauber ist der Patient?
- Was kann der Patient selbstständig durchführen?
- Wie belastbar ist der Patient?
Ist die Körperpflege problemlos möglich, erhält der Patient die Möglichkeit, sich selbst zu waschen. Gesicht, Arme und Oberkörper sind dabei zuerst zu waschen.
Falls der Patient dazu in der Lage ist, kann er sich auch Beine und Füße waschen. Ist ein Körperteil gewaschen, sollte er sofort abgetrocknet werden, damit der Patient nicht friert. Das Waschen des Rückens wird von der pflegenden Person übernommen. Ist der Oberkörper gewaschen, wird der Patient dort angekleidet, bevor es mit der Waschung des Unterkörpers weitergeht. Da der Intimbereich in der Regel vor den Beinen gewaschen wird, muss nach der Säuberung ebendieses Körperbereichs ein Wasserwechsel stattfinden, um die hygienischen Anforderungen der Ganzkörperpflege zu erfüllen. Sofern nötig, werden Materialien der Versorgung einer Inkontinenz angelegt und schließlich erfolgt die restliche Ankleidung des Patienten.
Mit Einmalmaterial und Handschuhen werden Intimbereich und Gesäß gewaschen und versorgt. Zu beachten ist auch die Versorgung eventueller Wunden – chronisch wie akut. Sie sollten im Rahmen der Wundversorgung gepflegt werden und nicht mit dem Waschwasser in Berührung kommen. Im Rahmen der Körperpflege kann auch ein Wechsel der Bettwäsche erfolgen. Das ist auch dann möglich, wenn der Patient im Bett liegt.
Nach erfolgter Ganzkörperwaschung sind alle Materialien wieder wegzuräumen und die Ordnung wieder herzustellen.
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Gute Pflege 24
