Neben der Alzheimer-Demenz zählt Morbus Parkinson zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen.
Die ersten Symptome treten dabei zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf, sodass eine Pflege bei Parkinson vor allem in der Altenpflege große Bedeutung hat. In Deutschland sind aktuell rund 400.000 Menschen erkrankt – bei den meisten dieser Menschen findet trotz Parkinson die Pflege zu Hause statt. Wie sich die Pflege gestaltet, welche Pflegemaßnahmen besonders wichtig sind, welche Pflegeprobleme eventuell mit sich bringt, wie Parkinson die Pflegestufe beeinflusst und wie viel Pflegegeld Sie bekommen – diese und viele weitere Fragen beantworten wir für Sie in diesem Text.
Pflege bei Parkinson – Wo liegen die Ursachen bzw. was sind Risikofaktoren?
Auch wenn Morbus Parkinson Menschen aller Altersklassen treffen kann, so ist die häufigste Ursache ein hohes oder zumindest fortgeschrittenes Alter. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, sodass auch das Geschlecht eine Rolle bei der Erkrankung spielt. Differenzieren sollte man hierbei aber das erste Auftreten der Krankheit von der ersten Diagnose.
Ärzte und Forscher gehen davon aus, dass Parkinson schon in jungen Jahren entstehen kann, aber erst im Alter so richtig auftritt und dadurch erst dann diagnostiziert wird. Das bedeutet, dass Betroffene über viele Jahrzehnte beschwerdefrei mit der Krankheit leben können, ohne es zu merken.
Es gibt vier verschiedene Formen des Morbus Parkinson. Die häufigste Form ist der idiopathische Morbus Parkinson, der ohne erkennbare Ursachen einfach auftritt und das Leben der Betroffenen einschränkt. Menschen, in denen die Krankheit schon bei Verwandten aufgetreten ist, leiden häufig an der genetischen Form des Parkinsons. Hier sind Veränderungen an den Genen die Ursache für das Auftreten der Krankheit. Beim symptomatischen Parkinson liegt die Ursache darin, dass der Körper auf Umwelteinflüsse, aber auch auf Vorerkrankungen oder bestimmte Medikamente reagiert und bei der vierten Form, dem atypischen Morbus Parkinson entwickelt sich der Parkinson aus einer anderen neurodegenerativen Erkrankung heraus.
Die Unterscheidung der verschiedenen Parkinson-Formen, so schwierig sie auch manchmal sein mag, ist deshalb so wichtig, um dem Patienten die geeignete Therapie zukommen zu lassen.
Pflege bei Parkinson – Wie äußern sich die Symptome?
Bevor wir uns um die Pflege bei Parkinson-Patienten bemühen und eine Pflegeplanung erstellen, müssen wir wissen, wie sich die Erkrankung äußert. Die Symptome sind dabei in ihrer Ausprägung von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Einige treffen früher, andere später ein, grundsätzlich werden sie aber mit der Zeit immer schlimmer.
Die Leitsymptome bei Parkinson sind:
- Tremor, also unkontrolliertes Zittern, vor allem der Hände
- Akinese, also eine eintretende Bewegungsarmut
- Rigor, also das Versteifen der Muskeln
- Geh- und Haltungsstörungen, die es den Betroffenen schwer machen, zu laufen
- Schmerzen, z. B. durch die steifen Muskeln
- Blasen- und Darmentleerungsstörungen
- Schlafstörungen
- psychische Störungen und Persönlichkeitsveränderungen
- Gedächtnisstörungen
- Schluckstörungen
Der Morbus Parkinson und pflegerische Maßnahmen – Die Pflegeplanung
Bei Parkinson orientieren sich pflegerische Maßnahmen vor allem am Auftreten der individuellen Symptome. Diese können von Tag zu Tag in ihrer Ausprägung schwanken und müssen daher oft ebenso unterschiedlich beachtet werden. Grundsätzlich orientieren sich beim Parkinson die pflegerischen Maßnahmen aber vor allem an folgenden Punkten:
1. Erhöhte Sturzgefahr
Parkinson-Patienten verlieren mit der Zeit ihre Stand- und Gangsicherheit. Da die meisten der Betroffenen schon älter sind, besteht hier neben der allgemeinen Sturzgefahr auch die Gefahr von schwerwiegenden Verletzungen, etwa in Form eines Oberschenkelhalsbruches. Hier müssen die Betroffenen unterstützt werden. Sie brauchen Begleitung oder zumindest Hilfsmittel, wie einen Rollator, einen Rollstuhl oder Gehstützen, die einen schweren Sturz vermeiden.
2. Psychische Probleme und Persönlichkeitsveränderungen
Morbus Parkinson ist eine komplexe Erkrankung mit großem Einfluss auch auf das psychische Wohlbefinden. Depressionen, Grübeleien, aber auch eine Veränderung der Persönlichkeitsstruktur sind keine Seltenheit. Betroffene, die ihr Leben lang immer freundlich waren, können nun aggressiv reagieren oder verlieren gar ihre Lebenslust. Hier braucht es viel Verständnis des sozialen Umfelds.
3. Gedächtnisprobleme
Gerade das Gedächtnis ist schon im frühen Stadium der Erkrankung häufig betroffen. Den Erkrankten fällt es schwer, sich zu konzentrieren, wie gewohnt zu denken oder sich zurechtzufinden. Sie benötigen mehr Zeit, um sich zu koordinieren. Geduld und Verständnis sind hier das A und O in der Pflege. Gehetztes Verhalten unter Zeitdruck verschlimmert die Symptome erheblich.
4. Schluckstörungen
Eine ausgewogene Ernährung für die Erkrankten ist wichtig, um das Wohlbefinden zu erhalten und Krankheitsprozesse zu entschleunigen. Viele Betroffene leiden aber im Verlauf ihrer Parkinson-Erkrankung unter erheblichen Schluckstörungen, sodass eine ausgewogene Ernährung sehr schwierig sein kann. Hier ist es wichtig, die Ernährung den Bedürfnissen der Betroffenen anzupassen. Pürierte Kost in Form von leckeren Smoothies oder ähnlichen Nahrungsmitteln kann hier eine tolle Abwechslung sein. Im weiteren Verlauf und wenn die Beschwerden schwerwiegender werden, kann die Anlage einer Ernährungssonde eine gute Alternative sein und eine ausgewogene Ernährung ermöglichen.
5. Blasen- und Darmentleerungsstörungen
Der veränderte Muskeltonus der Betroffenen beeinträchtigt häufig auch die Kontinenz. Hier sind eine gründliche Intimhygiene und regelmäßige Hautpflege das A und O. Pflegeprobleme wie entstehende Harnwegsinfektionen oder auch Hautdefekte können so gut vermieden werden und das alltägliche Leben der Betroffenen nicht noch weiter beeinträchtigen. Pflegehilfsmittel wie Inkontinenzmaterial und Pflegecremes sollten hier zum Standard gehören.
Pflege bei Parkinson – Ist ein Pflegegrad möglich?
Die Erkrankung zeigt sich, wie schon erwähnt, mit vielen Gesichtern und trifft die Erkrankten individuell. Häufig kommt sie schleichend und wird mit der Zeit immer schwerwiegender. Gerade die Anfangsjahre sind oft noch beschwerdefrei und gut zu meistern. Dennoch ist ein Antrag auf einen Pflegegrad bei Parkinson schon frühzeitig ratsam. So sichern sich die Betroffenen schon so früh wie möglich finanzielle Unterstützung für ihre Erkrankung. Beim Parkinson ist die Pflegestufe 1 bzw. der Pflegegrad 1 schon relativ frühzeitig möglich und sollte daher auch so früh wie möglich beantragt werden. Im Hinblick auf den weiteren Verlauf der Erkrankung macht ein frühzeitiger Antrag auf eine Pflegestufe also definitiv Sinn.
Wir sind für Sie da
Morbus Parkinson in all seinen Ausführungen ist ein komplexes Thema. Scheuen Sie sich also nicht, sich schon frühzeitig Hilfe zu suchen und vereinbaren Sie noch heute einen Termin mit einem unserer Mitarbeiter. Wir stehen Ihnen bei allen Fragen rund um die Parkinson-Erkrankung zur Seite.
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Gute Pflege 24