Viele pflegebedürftige Menschen erhalten im Laufe ihrer Pflegebedürftigkeit ein sogenanntes Tracheostoma. Dabei handelt es sich um eine künstliche Öffnung (Stoma) der Luftröhre (Trachea). Durch diese Verbindung der Luftröhre zur luftgefüllten Umgebung soll die Atmung erleichtert und gesichert werden.
Bei der Tracheotomie, also dem Luftröhrenschnitt, handelt es sich um eine der ältesten Operationstechniken der Menschheit. Schon im alten Ägypten bediente man sich der Tracheotomie, um Patienten das Atmen zu erleichtern und somit das Leben zu retten. Die Pflege von Patienten mit Tracheostoma und die Versorgung des Tracheostomas selbst erfordert Einfühlungsvermögen und Wissen bzw. Erfahrung im Umgang mit einem Tracheostoma. Einmal erlernt, kann die Pflege des Tracheostomas aber auch zu Hause durchgeführt werden, um so die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten.
Was ist ein Tracheostoma?
Das Tracheostoma ist die künstliche hergestellte Verbindung zwischen der Luftröhre des betroffenen Menschen und der externen Atemluft. Es dient dazu, die Atmung zu erleichtern oder zu sichern. Die Inkraftsetzung eines Tracheostoma ist dann notwendig, wenn der Patient nur noch erschwert atmen kann. Gründe hierfür können sein:
- eine Verletzung der Atemwege
- eine Stenose der Atemwege
- die Verengung der Atemwege durch Tumoren
- das weit fortgeschrittene Stadium einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung
- u.v.m.
Durch das Tracheostoma kann eine Langzeitbeatmung ermöglicht werden, bei der der Patient nicht sediert, also betäubt werden muss. Zwar ist die Anlage eines Tracheostomas auch nur zeitweise möglich, die meisten Betroffenen erhalten ihr Tracheostoma aber dauerhaft und beispielsweise über die Dauer eines Aufenthaltes im Krankenhaus hinaus.
Die Anlage des Tracheostomas erfolgt zwar aus Gründen der Erhaltung bzw. Erleichterung der Atmung, doch Betroffene benötigen danach häufig eine gewisse Eingewöhnungszeit. Viele müssen sowohl das Schlucken als auch das Sprechen neu erlernen und die Wundversorgung des Tracheostomas und seine Pflege können, zumindest zeitweise, sehr aufwendig sein.
Tracheostomapflege – Funktionsweise des Tracheostomas
Ist das Tracheostoma angelegt, wird in die Öffnung die sogenannte Trachealkanüle eingesetzt. Hierdurch erfolgt die Atmung. Zudem dient die Trachealkanüle dazu, das Tracheostoma offenzuhalten. Welche Kanüle zum Einsatz kommt, ist vom Pflegebedürftigen abhängig. Es gibt viele verschiedene Arten, die individuell einsetzbar sind. Sie unterscheiden sich in
- der Beschaffenheit des Materials (Kunststoff oder Metall)
- der Länge
- dem Durchmesser
Je nach Wahl der Trachealkanüle ist es für den Betroffenen auch möglich, zu sprechen. Welche Trachealkanüle zum Einsatz kommt, ist davon abhängig, wie der sonstige gesundheitliche Zustand des Patienten aussieht.
Tracheostomapflege – Wundversorgung eines Tracheostomas
Um die Wirkung des Tracheostomas, nämlich die erleichterte Atmung, erzielen zu können, muss das Tracheostoma regelmäßig gepflegt werden. Hierbei wird Bronchialsekret entfernt, aber auch Speichel oder andere Sekrete. Zudem ist eine genaue Wundbeobachtung von äußerster Wichtigkeit. So können Reizungen und Rötungen frühzeitig entdeckt und eventuelle Infektionen vermieden werden. Der Verbandswechsel bei der Versorgung eines Tracheostomas muss steril erfolgen. Nur so haben Bakterien und andere Krankheitserreger keine Chance, die sonst auf kürzestem Wege in die Lunge gelangen könnten.
Der Wechsel der Trachealkanüle muss ebenfalls regelmäßig erfolgen. Hierbei richtet sich das Pflegepersonal jedoch an die Anordnungen des behandelnden Arztes, sofern der Wechsel nicht durch andere Vorkommnisse und Gegebenheiten früher nötig wird.
Da der Wechsel der Trachealkanüle nicht nur unangenehm für den Betroffenen, sondern auch kritisch für seine Gesundheit werden kann, ist er ausschließlich von geschultem Fachpersonal durchzuführen. Der Wechsel der Trachealkanüle kann schnell dazu führen, dass der Patient unter Sauerstoffmangel und damit verbundenen Komplikationen leiden kann. Hier müssen die nötigen Handgriffe schnell und sicher durchgeführt werden.
Tracheostomapflege im häuslichen Umfeld – Aufgabengebiet des Pflegedienstes
Immer mehr pflegebedürftige Menschen erhalten auf Dauer ein Tracheostoma, sodass die Versorgung eines solchen Tracheostomas in den vergangenen Jahren immer mehr zur Routine geworden ist. Besonders wichtig ist die genaue Beobachtung des Patienten und des Hautareals um das Tracheostoma herum. Zudem leiten geschulte Pflegepersonen auch Angehörige, aber auch den betroffenen Patienten selbst dazu an, die Pflege des Tracheostomas selbst durchzuführen, um so auch in Notfallsituationen vorbereitet zu sein.
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Gute Pflege 24
