Pflege bei Lähmungen

Die Lähmung eines Körperteils oder sogar des ganzen Körpers ist eine Herausforderung für den Betroffenen selbst, aber auch für die Angehörigen.

Kontaktieren Sie uns!

Ein bisher selbstständiger Mensch ist nun durch eine Einschränkung auf die Hilfe und Unterstützung anderer Menschen angewiesen. Die über Jahre eingerichteten eigenen vier Wände müssen jetzt vielleicht umgebaut werden, um ein barrierefreies Leben zu ermöglichen und auch andere Bereiche des Lebens werden stark eingeschränkt. Diese einschneidende Erfahrung ist nicht nur körperlich eine überfordernde Situation, sondern geht auch an die Grenzen der psychischen Belastbarkeit. Die Pflege bei einer Lähmung nimmt hier eine besonders wichtige Rolle ein – egal, ob es sich dabei um die Pflege bei einer Halbseitenlähmung oder die Pflege bei Querschnittslähmung handelt. Was Sie zum Thema Pflege bei Lähmungen alles wissen und beachten müssen, das erfahren Sie bei Ihrem Team von Gute Pflege 24.

Die Pflege bei Lähmungen – Allgemeines

Eine Lähmung (Fachbegriff: Plegie) entsteht dann, wenn Nerven gestört werden. Dadurch werden einzelne Körperteile wie Arm, Bein, aber auch Hand oder Fuß bewegungsunfähig. Manche Nervenstörungen sind so komplex, dass auch eine gesamte Körperseite gelähmt sein kann. Hierbei handelt es sich um eine Halbseitenlähmung oder auch Hemiplegie. Es gibt verschiedenste Lähmungen, die schlimmste Form der Lähmung ist jedoch die sogenannte Querschnittslähmung oder auch Tetraplegie. Die betroffenen Menschen sind hier komplett bewegungsunfähig und auf die Hilfe und Unterstützung anderer angewiesen.

Das Auftreten einer Lähmung ist unabhängig vom Alter und betrifft somit Alt und Jung. Die Ursachen sind vielfältig und der Prozess einer Lähmungserscheinung erfolgt teils schleichend, in anderen Fällen erfolgt aber auch eine plötzliche Lähmung des Körpers oder eine plötzliche Lähmung in den Beinen.

Einige Lähmungen werden mit der Zeit geringer, andere bleiben bis zum Ende des Lebens bestehen. Je nach Art und Ausprägung ergeben sich verschiedene pflegerische Aspekte der Behandlung von Lähmungen. So erfordert eine Querschnittslähmung andere Pflege und unterscheidet sich in vielen Punkten von der Pflege bei einer halbseitigen Lähmung.

Die Lähmung und ihre Symptome – Wie tritt eine Lähmung auf?

Lähmungen treten unterschiedlich auf. Sie können in einem schleichenden Prozess immer stärker werden oder sogar plötzlich ihre volle Ausprägung zeigen. Anzeichen für eine beginnende Lähmung können sein:

  • Taubheitsgefühle oder andere Missempfindungen, die z. B. mit einem Kribbeln einhergehen
  • Schwäche bzw. Kraftminderung in der betroffenen Körperregion
  • Unkoordinierte Bewegungsabläufe in dem betroffenen Körperteil, wie ein Wegknicken der Beine.

Bei einer vollständigen Lähmung kommt es schließlich zum vollständigen Bewegungsverlust und dem Verlust der Muskelkontrolle. Hierdurch kann es auch zu anderen Symptomen kommen, wie der Harn- oder Stuhlinkontinenz.

Die Pflege bei Lähmungen – Ursachen für Lähmungen

Für das Auftreten von Lähmungen kommen verschiedene Ursachen infrage. Sie können sich gleichen, aber auch völlig verschieden sein. So kann die Ursache einer halbseitigen Lähmung ähnlich der Ursache für Lähmungserscheinungen im Bein sein, etwa wenn eine Verletzung des Rückenmarks der Grund dafür ist.

Die Heilungschance einer solchen Lähmung unterscheidet sich dann z. B. von der Heilungschance einer Borreliose, die zur Lähmung der Beine führen kann.

Ursachen ganz allgemein für Lähmungen können sein:

  • Schäden der Nerven im Rückenmark oder Gehirn, z. B. durch eine Durchtrennung oder Quetschung bei schweren Bandscheibenvorfällen, Wirbelkörperfrakturen oder Hirnverletzungen
  • Infektionen wie Borreliose, Kinderlähmung oder Meningitis
  • Tumorleiden, bei denen ein Tumor in der Nähe von Nervenbahnen wächst oder Wirbelkörper zerbricht
  • Gefäßerkrankungen, wie ein Schlaganfall, aber auch Migräne
  • Erkrankungen, die das zentrale Nervensystem betreffen, wie Morbus Parkinson
  • Folgeschäden an Muskeln und Nerven durch Alkoholismus
  • Vergiftungen, vorwiegend durch Nervengifte
  • Erkrankungen, die das periphere Nervensystem betreffen, etwa Diabetes mellitus

Pflege bei Lähmungen – Pflegebedürftigkeit und Pflegegrad bei Lähmungen

Gerade dauerhafte Lähmungen erfordern den Einsatz von Pflegeleistungen. Dabei kann sowohl für die Halbseitenlähmung eine Pflegestufe beantragt werden, genauso wie für die Querschnittslähmung die Pflegestufe sinnvoll ist. Der Begriff Pflegestufe ist dabei völlig veraltet. Heute spricht man nicht mehr von 3 Pflegestufen, sondern von 5 Pflegegraden. Je höher der Grad, desto schwerwiegender die Pflegebedürftigkeit.

So kann von einem Pflegegrad 5 bei Querschnittslähmung ausgegangen werden, wenn der Betroffene keine Bewegung mehr selbstständig ausführen kann. Ein Gutachter stellt den tatsächlichen Grad der Pflegebedürftigkeit fest. In jedem Fall ist es sinnvoll, schon frühzeitig beim Auftreten von Lähmungserscheinungen über die Beantragung eines Pflegegrades nachzudenken, um so schnell wie möglich Leistungen beziehen zu können. Diese können z. B. auch in den Umbau der eigenen vier Wände investiert werden, denn für Umbaumaßnahmen im Sinne der Barrierefreiheit steht pflegebedürftigen Menschen, je nach Ausprägung ihrer Pflegebedürftigkeit, ein Budget zu, das genau dazu verwendet werden kann.

Neben zu ergreifenden Umbaumaßnahmen kann die Pflege von Menschen mit Lähmungen generell sehr herausfordernd sein. Neben der körperlichen Einschränkung kommt es oft zu psychischen Reaktionen wie Wut, Trauer oder Verzweiflung. Die Betroffenen benötigen viel Zeit und Geduld, sich mit ihrem neuen Zustand abzufinden. Das ist nicht nur für die gelähmten Menschen selbst, sondern oft auch für das Umfeld eine Zerreißprobe. Hier sind alle Betroffenen froh, wenn sie Hilfe von außen erfahren, die nicht nur neutral agiert, sondern auch Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit Lähmungen hat.

Die Pflege bei Lähmungen – Pflegerische Maßnahmen und Besonderheiten

Die Pflege bei Lähmungen ist etwas Besonderes und benötigt Einfühlungsvermögen und Geduld. Gerade zu Beginn der neuen Lebenssituation wollen Betroffene ihre Einschränkungen nicht akzeptieren. Sie ignorieren und verdrängen ihre Lähmung und tun so, als wäre sie nicht da. Gerade jetzt brauchen sie Unterstützung bei der Akzeptanz ihrer Situation. Bei der Pflege ist es nun wichtig, die gelähmten Körperareale aktiv einzubeziehen. Die Wahrnehmung der Einschränkung muss erlernt werden. Gleichzeitig ist es auch wichtig, dass Pflegekomplikationen vermieden werden: Kontrakturen oder Druckgeschwüre durch fehlende oder fehlerhafte Lagerung verursachen nur noch mehr Leid.

Wenn es möglich ist, sollte der Patient so gut wie möglich in seine tägliche Pflege einbezogen werden. Aufgaben, die er noch selbst übernehmen kann, sollte er auch selbst durchführen. Ist die Lähmung so schwerwiegend, dass er sich nicht mehr selbstständig bewegen kann, benötigt er regelmäßige Lagerung und Hilfsmittel, die ihm auch weiterhin eine Teilnahme am normalen Leben ermöglichen. Kommt es beim Patienten zu psychischen Ausnahmereaktionen wie Wut oder Verzweiflung, benötigt er hier auch seelsorgerische Hilfe und Verständnis für seine Situation. Kleinigkeiten, die er vor seiner Lähmung leicht durchführen konnte, sind jetzt nicht mehr möglich, darunter fallen auch selbstverständliche Handlungen, wie etwas Essen oder Trinken zum Mund führen.

Die Pflege eines Menschen mit Lähmungen ist etwas Besonderes und bedarf auch besonderer Fähigkeiten. Gerade für Angehörige kann die Situation sehr belastend sein, einen lieben Menschen unbeweglich zu erleben. Hier kann ein professioneller Pflegedienst wie unserer von Gute Pflege 24 Sie unterstützen und Ihnen helfen.

Vereinbaren Sie noch heute einen Termin und lassen Sie sich unverbindlich von uns beraten.

Ihre Gute Pflege 24 GmbH.