Enterostoma Versorgung und Pflege

Wird durch eine Operation eine künstliche Körperöffnung geschaffen, so wird diese neue Körperöffnung als Stoma bezeichnet. Bei dem Enterostoma handelt es sich um einen künstlichen Darmausgang, der auch unter dem Namen des Anus praeter bekannt ist.

Kontaktieren Sie uns!

Während einer Operation wird die Bauchdecke eröffnet, um den Darm mit der Bauchoberfläche zu verbinden. In der Folge werden Gase und Stuhlgang über den künstlichen Darmausgang abgeleitet. Es gibt viele verschiedene Gründe, warum ein Enterostoma notwendig wird. Auch die Arten eines Enterostoma unterscheiden sich zahlreich. Wie die Enterostomaversorgung funktioniert und welche Unterschiede es auch hierbei gibt, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

Das Enterostoma – Welche Ursachen gibt es?

Wenn ein Enterostoma angelegt wird, sind meist Erkrankungen des Dickdarms oder des Dünndarms die Ursache dafür. Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa als chronisch entzündliche Darmerkrankungen können in der Ausprägung ihrer Symptome zum Beispiel durch die Anlage eines Enterostoma gelindert werden und den betroffenen Patienten ein Stück ihrer Lebensqualität zurückgeben.

Die Hauptursache ist in den meisten Fällen jedoch Darmkrebs. Um die Behandlung dieser Erkrankung so gut wie möglich durchführen zu können, kann die Ableitung des Darminhaltes über einen künstlichen Darmausgang hilfreich sein. Ist der Darmkrebs gut zu behandeln, ist schließlich auch die Rückverlegung des Enterostoma möglich. Die Nutzung eines Enterostoma ist also temporär oder dauerhaft und richtet sich nach der zugrunde liegenden Erkrankung.

Das Enterostoma – Welche Arten gibt es?

Die grobe Unterteilung des Darms erfolgt in den Dünndarm und den Dickdarm. Der Dünndarm folgt dem Magen und hat die wichtige Aufgabe, Nährstoffe aus dem Magenbrei zu entziehen und in den Körper abzugeben. Im Dickdarm wird dem übrigen Nahrungsbrei schließlich die Flüssigkeit entzogen und es kommt, sofern der Mensch gesund ist, zu festem Stuhlgang, der über den Enddarm ausgeschieden wird. Die Bezeichnung des Enterostoma zeigt, in welchem Bereich des Darms es liegt. So gibt es zwei grundsätzliche Arten:

1. Das Ileostoma – Was ist ein Ileostoma?

Ein Ileostoma ist die Bezeichnung für ein Dünndarmstoma. Dabei handelt es sich also um einen künstlichen Darmausgang für den Dünndarm. Hier wird ein Teil des Dünndarms durch die Öffnung der Bauchdecke nach außen geleitet. Ursachen für ein Ileostoma können eine Erkrankung des gesamten Dickdarms oder des Schließmuskels sein. Das Ileostoma befindet sich in der Regel an der rechten unteren Bauchseite.

Zwar ist die Pflege eines Anus praeters in jedem Fall wichtig, der Pflege eines Ileostomas kommt aber eine besondere Bedeutung zu. Da bei einem Ileostoma der Stuhlgang nicht mehr durch den Dickdarm laufen kann, wird ihm auch nicht die Flüssigkeit entzogen. Das bedeutet, dass der Stuhlgang breiig oder dünnflüssig ist. Eine starke Reizung der Haut kann die Folge sein, wenn die umliegende Haut mit Kot in Berührung kommt. Besonders in der Zeit nach der Anlage eines Ileostomas scheidet der menschliche Körper viel Flüssigkeit aus. Eine ausreichende Trinkmenge ist hier also zu Beginn, aber auch bei dauerhafter Anlage wichtig.

2. Das Kolostoma oder auch Colostoma – Was ist das?

Das Colostoma (Colon = Dickdarm) bezeichnet den künstlichen Dickdarmausgang, also ein Dickdarmstoma. Hierfür wird die Bauchdecke geöffnet. Schließlich wird der Dickdarm durch diese geschaffene Öffnung gezogen und an die Haut genäht. In der Regel befindet es sich am linken oberen Bauch. Es gibt verschiedene Möglichkeiten eines solchen Darmausgangs. Wird der Kot vollständig über das Kolostoma ausgeschieden, so ist die Rede von einem endständigem Stoma. Die Versorgung eines doppelläufigen Stomas umfasst neben der Ausscheidung über das Kolostoma auch die Möglichkeit, Stuhl auf der Toilette abzugeben.

Nach der Operation und Anlage eines Kolostomas ist der Stuhl zunächst breiig oder sogar dünnflüssig. Dies reguliert sich nach einiger Zeit und der Stuhl wird fest über den künstlichen Darmausgang abgegeben.

Wie sieht die Versorgung eines Enterostoma genauer gesagt die Pflege eines künstlichen Darmausgangs aus?

Wie ein Enterostoma gepflegt werden muss, ist abhängig vom vorliegenden Stomasystem. Dieses bestimmt die Tragedauer, also den Intervall, in dem ein Systemwechsel erfolgen muss. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass Träger eines Enterostomas besonders auf eine gute Hautpflege achten müssen, da Hautkontakt mit Stuhlgang häufig zu Reizungen der Haut bis zu einer Entzündung des Anus praeter führen kann. In der Stomapflege gibt es verschiedene Möglichkeiten der Hautpflege. Stomatherapeuten, also Pflegekräfte mit einer besonderen Weiterbildung im Bereich der Stomaversorgung haben hier allerlei Pasten, Cremes und andere hilfreiche Pflegeprodukte, um Komplikationen und Entzündungen zu vermeiden.

Bei der Nutzung von Stomasystemen unterscheidet man zwischen einteiligen und zweiteiligen Stomasystemen. Sie alle bestehen aus einer Hautschutzplatte, die um das Stoma gelegt wird und einem Beutel, der den Darminhalt auffängt.

Bei dem einteiligen System sind Platte und Beutel miteinander verbunden. Die Platte ist weich und angenehm auf der Haut. Ist der Beutel voll, wird das komplette System entfernt, das Stoma versorgt und schließlich ein neues System aufgeklebt. Ein Wechsel findet hier nach Bedarf statt.

Beim zweiteiligen Stomasystem kann die Platte bis zu drei Tage auf der Haut verbleiben. In der Zwischenzeit wird nur der Beutel bedarfsgerecht gewechselt.

Speziell geschulte Stomatherapeuten helfen Ihnen bei allen Fragen rund um die Stomaversorgung:

  • Wie sieht die Stomaversorgung aus?
  • Was verstehen wir unter der Stomapflege?
  • Wie kann ich, falls nötig, bei einem Stoma eine Verstopfung lösen?
  • Benötige ich eine besondere Schulung für die Versorgung eines Stomas?
  • u.v.m.

Zu beachten ist: Die meisten Betroffenen und / oder ihre Angehörigen können ein Stoma schon nach kurzer Zeit selbst versorgen. Gerade die Versorgung von Enterostoma und Urostoma sind leicht zu erlernen. Die Versorgung eines Tracheostomas ist ein wenig aufwendiger. In den meisten Fällen bleibt die Versorgung hier in den Händen des Pflegedienstes. Auf Anfrage bei den Krankenkassen können Angehörige, aber auch mobile Betroffene eine Schulung belegen und schließlich selbst die Versorgung des Tracheostoma durchführen.

Das Enterostoma – Pflege und Versorgung der Haut um das Stoma herum

Wie schon erwähnt, benötigt gerade die Haut in der Umgebung rund um das Stoma viel Pflege. Es gibt verschiedene Cremes, die die Haut vor Reizungen durch den Stuhlgang schützen können. Zudem gibt es Stomapasten, die um das Stoma herum aufgetragen werden können und den künstlichen Darmausgang noch einmal zusätzlich auslaufsicher hinterlassen. Da sie Alkohol enthalten, muss hier darauf geachtet werden, ob schon eine Hautreizung vorliegt. Ist das der Fall, gibt es auch Modellierstreifen, die denselben Zweck verfolgen, aber keinen Alkohol enthalten und somit hautschonend sind.

Das Stoma und die Hautumgebung selbst werden am besten mit Leitungswasser gesäubert, um eine Zerstörung des natürlichen Hautschutzes zu vermeiden. Wer nicht auf Seife verzichten möchte, greift am besten auf ein Produkt zurück, das pH-neutral, mild und nicht rückfettend ist.

Ihre Gute Pflege 24 GmbH.